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Trinidad und Tobago: Ausnahmezustand wegen Drogenkrieg

| Bild: © n.v.

Der südkaribische Inselstaat Trinidad und Tobago hat während der Nacht von Sonntag auf Montag einen temporären Ausnahmezustand verhängt. Grund dafür sind Bedenken über die erhöhte Gewalt aufgrund des Drogenhandels.

Für die nächsten 15 Tage wird in sechs Problembezirken eine abendliche Ausgangssperre verhängt. Der Polizei wurde die Befugnis übergeben, Festnahmen ohne Anklagen durchzuführen. Die Festgenommenen dürfen 24 Stunden, wenn sie als Gang-Mitglieder verdächtigt werden, sogar 72 Stunden festgehalten werden.

Trinidad und Tobago hat in den letzen Jahren einen rasanten Anstieg der Drogenkriminalität erlebt. Die Mordrate ist im letzen Jahrzehnt über 400% gestiegen. Allein dieses Jahr sind bereits 264 Morde auf dem Inselstaat registriert worden. Der Ausnahmezustand wurde aufgrund einer Gewaltserie mit elf Toten am letzen Wochenende verhängt.

Die meisten Krisenherde befinden sich an der Westküste des Inselstaats. Dies liegt daran, dass dort die meisten Boote aus Venezuela anlegen. Laut dem US-Außenministerium erreichen die Drogenlieferungen aus Venezuela die Karibischen Inseln auf kleinen Fischkuttern. Diese werden von den Drogenfahndern kaum untersucht. Die Tatsache, dass Trinidad und Tobago außerhalb der karibischen Hurrikan-Zone liegt, macht die Insel für Drogenhändler zusätzlich attraktiv.

Link zum Artikel (englisch)

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