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Mexiko: Kartelle gewinnen weltweit an Einfluss

| Bild: © n.v.

Nach einer Meldung der US-Regierung haben gewaltbereite mexikanische Drogenkartelle, darunter auch das berüchtigte Sinaloa-Kartell, ihren Einfluss bis nach Asien, Europa und Australien ausgeweitet. Rodney Benson, der Leiter der amerikanischen Anti-Drogen-Behörde DEA, betonte die Schlüsselrolle, welche die Kartelle im Handel mit Kokain, Heroin, Marihuana und Metamorphinen einnehmen.

„Der Arm des Sinaloa-Kartells reicht bis nach Europa, Asien und Australien – und damit am weitesten von allen mexikanischen Kartellen“, bestätigte Benson in zwei Anhörungen vor dem amerikanischen Unterhaus. Seiner Schilderung nach sei das Sinaloa-Kartell ein mächtiges Konsortium unabhängiger mexikanischer Banden – quasi eine „Hanse des Drogenhandels“ – die bislang ein primäres Ziel verfolgten: Unmengen von Kokain aus Südamerika in die Vereinigten Staaten zu schaffen. Gesteuert wird das Kartell dezentral von einflussreichen Akteuren wie Joaquin Guzman-Loera, Ismael Zambada-Garcia und Juan Jose Esparragoza-Moreno.

Allein im vergangenen Jahr fielen 15.000 Menschen dem Kampf um Drogen, Macht und Einfluss zum Opfer – dieses Jahr sind es bereits dreimal so viele. Dabei werden in Mexiko selbst keine Kokapflanzen angebaut, jedoch haben die Kartelle ihren Einfluss längst in die Anbaugebiete Kolumbien und Peru ausgeweitet. In jüngster Zeit haben sich die Banden nach Aussage Bensons zu Global Players im Drogenhandel entwickelt.

Dass sich mit Rauschmitteln gute Geschäfte machen lassen, ist wohlbekannt. Und doch wirken die Zahlen beängstigend: Rund 322 Milliarden US-Dollar (240 Milliarden Euro) werden jährlich weltweit mit Drogengeschäften umgesetzt – eine Summe, die das BIP der meisten Staaten übersteigt.

 

Link zum Artikel (englisch)

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