Diesen Mittwoch soll im Bundestag der Antrag der Linken „Legalisierung von Cannabis durch Einführung von Cannabis-Clubs“ diskutiert werden. Demnach sollen in Deutschland exklusive Clubs eröffnet werden, in denen legal Cannabis angebaut werden soll, wobei „durch den Vereinsvorstand die erforderliche Sachkunde nachzuweisen“ ist. Die Clubs sollen mit Ordnungs- und Gesundheitsämtern zusammenarbeiten. Der Zugang und dortiger Konsum wäre nur volljährigen Mitgliedern erlaubt. Der Besitz von 30 Gramm für den privaten Konsum soll ebenso erlaubt werden. Der Antrag wurde vom drogenpolitischen Sprecher der Linken Frank Tempel verfasst, einem ehemaligen Leiter einer Anti-Rauschgift-Gruppe der Polizei. Er möchte dadurch „weg von der Verteufelung“ der Droge. Durch die Clubs könnte der Konsum geregelt und ähnlich wie Alkohol und Rauchen besser kontrolliert werden. So müssten die Konsumenten für den Erwerb nicht mehr auf den Schwarzmarkt zurückgreifen. Laut Tempel könnte dadurch der Schwarzmarkt besser bekämpft, sowie Prävention und Aufklärung verbessert werden. Vorbild ist das spanische Modell der ‚social clubs’, das dort bereits seit längerem existiert. In Deutschland konsumieren zwischen drei bis vier Millionen Menschen Cannabis. Laut dem Deutschen Hanf Verband beläuft sich die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Cannabiskonsum auf 100.000 pro Jahr. Schon jetzt regt sich starker Widerstand unter den anderen Parteien. Union und FDP sprachen sich vehement gegen eine Legalisierung aus, die SPD Drogenbeauftragte Angelika Graf beklagte „eine ganze Reihe von Vorbehalten“, wie zum Beispiel die schwer umsetzbare Beschränkung des Zugangs nur für Mitglieder. Die Legalisierungsdebatte erhält dadurch neuen Aufschwung. Die Grünen plädierten für eine Überarbeitung der Drogenpolitik, wobei sie sich jedoch ebenso wenig für die Kiffer-Clubs aussprachen.
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