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Mexiko: Kunst gegen den Drogenkrieg

| Bild: © n.v.

Javier Sicilia gewann in 2009 den mexikanischen nationalen Poesie-Preis Aguascalientes. Das Dichten hat er heute aufgegeben. Nachdem letzten März sein Sohn zusammen mit sechs anderen von Mitgliedern eines Drogenkartells ermordet wurde, ist er heute der Anführer der nationalen Protestbewegung „Peace with Justice and Dignity“ gegen den Drogenkrieg. Dennoch ist die Poesie stark in seiner Bewegung verankert. Der Dichter habe sogar eine moralische Verpflichtung die Geschichte des Krieges zu erzählen. Das Problem dabei liegt bei den Massenmedien, die nicht darüber berichten wollen und nicht verstehen, dass jede Poesie letztlich auf einer tief greifenden Ethik beruht. Auch andere Künstler reagieren auf die vorherrschende Gewalt in Mexiko. So thematisiert die Sängerin Lila Downs die direkten Konsequenzen des Drogenkrieges in ihrem Lied „Le Reina des Inframundo“ (Die Königin der Unterwelt).
„Six feet underground, it’s for a certain kind of weed, for which the bosses up north are making us kill each other off, and now I’m the queen of the underworld, and my crown is a tombstone …“
Der Schriftsteller und Schauspieler Ruben Martinez ist Professor der Literatur und Schriftstellerei an der Loyola Marymount Universität und momentan Produzent einer Aufrührung in Los Angeles, die über den Drogenkrieg handelt. Ruben Marinez spricht sich positiv über die Bemühungen Javier Sicilias aus. Er war der Erste, der das Thema innerhalb seiner Kunst ansprach. Sein letztes Gedicht bewegte die Nationen auf beiden Seiten der Grenze, da der Drogenkrieg letztendlich die USA genauso betrifft wie Mexiko. Denn nach Angaben des Zentrums für Krankheitsbekämpfung sterben in den USA jährlich mehr als 22.000 Menschen an einer Überdosis. Diese Zahl sagt Martinez, sollte der Zahl der jährlichen Tode in Mexiko hinzugerechnet werden. Denn es gehört alles zum gleichen Konflikt.

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