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Indien: Verhängung der Todesstrafe bei Drogengeschäften?

| Bild: © n.v.

Paramjit Singh wurde zum Tode verurteilt, weil er in den Drogenhandel verwickelt war. Die Verhängung der Todesstrafe in Indien ist keine Seltenheit. Schon vor Längerem lösten diese Gerichtsurteile eine weitreichende Diskussion in den Medien und der Gesellschaft aus. Im Mittelpunkt der Diskussion steht dabei die Frage, ob der Staat jemanden zum Tode verurteilen kann, der durch seine Straftat nicht selbst einem anderen Menschen das Leben genommen hat. Die Meinung eines Großteils der internationalen Experten und auch der Regierung ist, dass die Todesstrafe bei dieser Art von Straftat keine Anwendung finden dürfte.

In Indien hat der Gebrauch von Cannabis und Opium aus medizinischen und spirituellen Gründen eine lange Tradition. In vielen indischen Gebieten ist es eine Form des Respekts den Gästen Opium anzubieten. Seit 1989 bestehen gesetzliche Regelungen, auf deren Grundlage  Menschen ab einer bestimmten Drogenmenge für den Besitz, Verkauf, Anbau etc. zum Tode verurteilt werden können. Dabei spielt es jedoch keine Rolle, welche Umstände den Täter zum Begehen der Straftat gebracht haben. Das Gesetz wird universell auf Drogenhändler, Drogenbosse und Mittelsmänner angewandt. Die Todesstrafe ist zwar nach internationalem Recht nicht generell verboten, allerdings sollte die Einhaltung der Menschenrechte dabei nie außer Acht gelassen werden. Die Unversehrtheit eines Menschen und dessen Würde sind demnach ein grundlegendes Schutzgut. Die Anwendung der Todesstrafe erscheint schon an sich äußerst fragwürdig, doch sollte ein Staat sie (zumindest) nur auf bestimmte Kapitalverbrechen, wie Mord, anwenden?

 

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Ein Gedanke zu „Indien: Verhängung der Todesstrafe bei Drogengeschäften?“

  1. ich bin erstaunt, daß sich ganz offiziell die meinungen zu indien ändern. es ist wirklich erstaunlich: indien wird inzwischen als „hochkriminell“ (siehe reisewarnungen) eingestuft. bislang -bis zu den bekannt gewordenen vergewaltigungsfällen- war die weltweite öffentliche meinung eher postitiv. grund: alle statistiken in indien werden gefälscht. ca. 30% aller politiker haben eine kriminelle vergangenheit, nahezu 100% aller polizisten und beamten sind käuflich.
    und für 100% aller männlichen inder gilt: frauen sind nichts wert. bestenfalls mitgiftbringer, arbeitstiere, eine zeitlang auch lusttiere. mehr und mehr bundesstaaten/regionen indiens haben extremen frauenmangel-eine folge von gezielten abtreibungen und kindes (mädchen!) tötungen.
    klar kommt es auch mehr und mehr zu der ganz „normalen“ kriminalität: die masse der indischen bevölkerung ist bettelarm, und wird von unternehmern auch schamlos ausgenutzt. z.b.: die indische zentralregierung hat das absolute mindesteinkommen für indische staatsbürger bei etwa € 160,00 angelegt. kaum ein inder, kaum einer der inzwischen schon nahezu 1,3 milliarden, verdient-so überhaupt ein job zu finden ist- wirklich mehr als etwa 50-70 euro im monat. bei starker inflation, indienweit.
    klar: das bringt die weltweit größte dichte an millionären und milliardären mit sich. im alten, den briten wohlvertreuten feudalsystem der maharadschas+landlords ganz einfach nur eine historische fortsetzung des seit tausenden von jahren her gebrachten: gnadenlose ausbeutung der armen/abhängigen.
    widerstand? in indien nur durch einzelne gruppen. bei frauen, bis auf ganz ganz wenige, im untersten promillebereich anzusiedelten, rebellinnen: fehlanzeige. das war so, das ist so, das bleibt so. mann macht das schon richtig-ich muß gar nix tun. völlig normal in indien, daß „frau“ vergewaltigt wird, geprügelt, und im bedarfsfall auch umgebracht wird. in erster linie aber auch durch frauen: die schwiegermamma erledigt das für ihren schäbingen“prinzen“-sohn. es ist, und es bleibt, erbärmlich.
    es tut mir leid – ich war ursprünglich ein indien-fan. nun, das ist nur ein einziger aspekt. aus menschlicher sicht.
    wie indien nun aber mit seiner umwelt, seinen minderheiten, seinen menschen, und mit seinem abfall, und mit seinen naturreservaten umgeht, ist ebenfalls ein endloses thema. und einfach nur schockierend.

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