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Myanmar macht erste Schritte in Richtung Liberalisierung

| Bild: © n.v.

Jahrelang assoziierte man das Land Myanmar mit einer autoritären Militärregierung und internationaler Isolation. Nun gibt es seit einigen Monaten ermutigende Fortschritte zu vermerken. Das Land versucht seine Wirtschaft nachhaltig zu öffnen und den Menschen mehr und mehr politische Freiheiten zu gewähren.

Im November 2011 hielt Myanmar Mehrparteien-Wahlen ab, die mit der Ernennung einer zivilen Regierung endeten, wenngleich diese immer noch enge Verbindungen zum Militär pflegt. Im selben Monat noch wurde die Demokratie-Verfechterin, Aung San Suu Kyi, aus ihrem 15 Jahre währenden Hausarrest entlassen. Um dringend benötigtes Kapital ins Land zu bringen, sucht die neue Regierung nun eifrig nach Möglichkeiten, ausländische Investoren anzuziehen. Trotz seines Ressourcenreichtums und seinen 60 Millionen Einwohnern ist Myanmar nach wie vor eines der ärmsten Länder der Erde. Die große Herausforderung des Landes besteht darin, die internen wirtschaftlichen Aktivitäten anzutreiben und eine größere soziale Mittelschicht zu etablieren.

Trotz aller derzeitigen Fortschritte und guten Absichten, muss Myanmar noch einige Hürden nehmen. Die größten Hindernisse bestehen aus den fehlenden gesetzlichen Strukturen, dem mangelhaften Bankenwesen und Devisenhandel und der nicht-vorhandenen Infrastruktur. Zusätzlich gibt es immer noch zahlreiche Sanktionen, die gegenüber Myanmar in Kraft sind und seine wirtschaftlichen Bemühungen behindern.

Die momentanen politischen Reformen des Landes haben im Kreise der Industrienationen großes Interesse und Wohlwollen hervorgerufen, aber auch Skepsis. Es bleibt abzuwarten, ob die neue Regierung ihre Vorhaben konsequent durchzieht und ihre Wahlversprechen einhält. Was die politische und wirtschaftliche Liberalisierung Myanmars für seine Rolle als einer der größten Opiate-Produzenten anbelangt, bleibt ebenfalls abzuwarten. Nachdem die ehemalige Militärregierung den Anbau von Schlafmohn sogar teilweise gefördert hatte, könnten neue legale wirtschaftliche Einnahmequellen nun dafür sorgen, ihn überflüssig zu machen. Mehr Demokratie im Land würde ebenfalls eine positive Rahmenbedingung gegen die Drogenwirtschaft darstellen.

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