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Erneute Eskalation in Mexikos Drogenkrieg

| Bild: © n.v.

Die Gewalt in Zusammenhang mit den sich bekriegenden Drogenkartellen in Mexiko scheint kein Ende zu nehmen. Nachdem der Drogenkrieg allein diesen Monat bereits dutzende Tote gefordert hatte, kam es nun erneut zu einem regelrechten Massaker. 1) So wurden nun weitere 49 Leichen in einem Straßengraben in der Nähe der Stadt Monterrey, im nordmexikanischen Bundesstaat Nuevo León, aufgefunden.

Die Toten, darunter 6 Frauen und 43 Männer, waren, nachdem man ihnen sowohl die Köpfe als auch die Hände und Füße abgetrennt hatte, in Plastiktüten verstaut an der Straße abgelegt worden. Die Verstümmelung der Leichen erfolgte vermutlich, um eine Identifizierung der Toten zu erschweren. Die Identifikation müsse nun über DNA-Analysen erfolgen, was laut Angaben eines Staatsanwalts des Bundesstaates Nuevo León gegenüber der Zeitung „La Jornada“ mehrere Tage dauern wird.

Den Ermittlern zufolge soll in der Nähe des Fundortes der Leichen eine Drohbotschaft gefunden worden sein, welche dem Drogenkartell „Los Zetas“ zuzuordnen sei. Der Inhalt dieses Schreibens deute demnach darauf hin, dass es sich bei diesem jüngsten Massaker um eine Racheaktion gegenüber einer rivalisierenden Drogenbande handeln könnte. Laut Polizeiangaben ist gleichfalls anzunehmen, dass dieses Verbrechen mit den sich verschärfenden Revierkämpfen um Schmuggelrouten zwischen den verfeindeten Drogenbanden „Los Zetas“ und dem „Sinaloa“-Kartell in Zusammenhang steht. Aufgrund der vorgefundenen Anzahl der Leichen ist jedoch ebenfalls nicht auszuschließen, dass es sich bei den Toten um die Passagiere eines Reisebusses gehandelt haben könnte.

Nach der Machtübernahme des amtierenden mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón im Jahre 2006 kamen im Zuge des Drogenkrieges in Mexiko bereits knapp 55 000 Menschen ums Leben, darunter zunehmend auch Unbeteiligte. Einhergehend mit der nach Machtübernahme von Calderón initiierten Intensivierung des Kampfes gegen die Drogenkartelle und dem damit verbundenem Einsatz zehntausender Soldaten und Polizisten in den entsprechenden Bundesstaaten, nahm die Gewalt der Drogenkartelle massiv zu. Dieses Versagen im Kampf gegen die Drogenbanden könnte in Anbetracht der am 1. Juli stattfindenden Präsidentschaftswahlen von zentraler Bedeutung sein. Umfragen zufolge ist davon auszugehen, dass die regierende christlich-konservative PAN (Partido Acción Nacional) herbe Verluste hinzunehmen haben wird. Demzufolge könnte es zu einer erneuten Machtübernahme der PRI  (Partido Revolucionario Institucional) kommen, welche Mexiko bereits 71 Jahre lang regierte. 2) 3) 4) 5)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. EarthLink-Bericht von vergangener Woche
  2. Artikel México Noticias (Auf Spanisch) – Artikel nicht mehr verfügbar
  3. Artikel Süddeutsche
  4. Artikel Zeit
  5. Artikel Kölner Stadtanzeiger

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