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Afghanistans Opium-Produktion wieder ansteigend

| Bild: © n.v.

Die UNO hat die afghanische Regierung aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit dem Office of Drugs and Crime (UNODC) zu verstärken. Im letzten Jahr ist die Zahl an afghanischen Provinzen, die kein Opium produzieren, von 18 auf 15 zurückgegangen. Die UNO befürchtet, dass das Drogenproblem Afghanistans nach dem Abzug der internationalen Truppen wieder eskalieren könnte.

Afghanistans Opiumproduktion findet hauptsächlich in den südlichen Regionen des Landes statt. Experten haben einen zusätzlichen Anstieg in östlichen und westlichen Provinzen feststellen können, in denen die Taliban noch stark präsent sind. Nachdem es den afghanischen Behörden nicht gelungen ist, das Drogenproblem selbst in den Griff zu bekommen, liegt eine verstärkte Kooperation mit den Vereinten Nationen nahe. Dabei würde es vor allem um die Bekämpfung von Korruption und eine stärkere Kontrolle der afghanischen Grenzen gehen. Letztere würde sich nur in Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten realisieren lassen. 

Über die Jahre, in denen die NATO ihre Truppen im Land hatte, ist Afghanistan zum größten drogen-produzierenden Land der Welt aufgestiegen. Die Alliierten wollten sich noch nie wirklich mit dem Problem befassen und werden es folglich auch jetzt nicht tun.

Aufgrund der großen Instabilität und ständiger militärischer Auseinandersetzungen in einigen afghanischen Provinzen beschäftigen sich viele Kleinbauern nicht mit traditioneller Landwirtschaft, sondern mit dem weitaus profitableren Anbau von Schlafmohn, aus dem später Heroin oder Opium hergestellt werden. Auch die Taliban fördern die Produktion von Opiaten.

Afghanistans Drogenproblem kann nur erfolgreich eingedämmt werden, wenn das Land endlich komplett befriedet ist und sich eine starke und effiziente afghanische Regierung etabliert hat. Solange dies nicht geschehen ist, müssen seine Nachbarstaaten alleine gegen den Drogenhandel aus Afghanistan vorgehen. Rußland, das jedes Jahr Tausende von Herointoten zu beklagen hat, möchte die UNO mehr in der Verantwortung sehen. Es fordert die Vernichtung von Schlafmohnfeldern durch die internationalen Streitkräfte und einen nachhaltigen Plan zum Wiederaufbau der afghanischen Wirtschaft.

Link zum Artikel der Voice of Russia (Englisch)

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