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Immer mehr weibliche Mitglieder in mexikanischen Drogenkartellen

| Bild: © n.v.

Wie es scheint, nehmen im Zuge des Krieges gegen die Drogen in Mexiko auch immer mehr Frauen mitunter Schlüsselpositionen innerhalb der mächtigen Drogenkartelle ein. Laut dem jüngst erschienenen Buch „Female Bosses of Narco-Traffic“ von Arturo Santamaria, hängt dies auch mit der in jüngerer Vergangenheit rasant steigenden Anzahl an Todesopfern zusammen. Dadurch, dass seit dem Jahre 2006 geschätzte 50 000 Menschen ihr Leben im sogenannten Drogenkrieg von Mexiko lassen mussten, kam es dazu, dass immer mehr jüngere Männer aber auch Frauen die Posten der größtenteils männlichen Getöteten einnahmen.

Laut dem Autor führe dies sogar zu einer Stärkung der Drogenkartelle, da Frauen demzufolge in vielen Belangen häufig klüger vorzugehen scheinen. Aus der hohen Sterberate an männlichen Mitgliedern der Drogenbanden resultiere schließlich auch, dass sich viele der Witwen, Töchter, Freundinnen oder andere weibliche Familienangehörige getöteter Mitglieder nun selbst den Kartellen anschlössen. Viele junge Mädchen und Frauen die im Umfeld der Drogenkartelle aufwachsen, sind jedoch auch schon früh selbst betraut mit Aufgaben wie beispielsweise der Verarbeitung pflanzlicher Drogen, dem Drogentransport, der Geldwäsche oder dem Bestechen von Beamten und Offiziellen. Durch das Aufwachsen im Drogenmilieu werden die jungen Frauen früh vertraut mit den Regeln und Praktiken der Kartelle und qualifizieren sich so dafür, später auch in größeren Operationen mitzuwirken und höhere Posten einzunehmen.

Die steigende Anzahl weiblicher Mitglieder der Drogenkartelle zeigt sich auch in den Statistiken. So wurden im Oktober vergangenen Jahres 46 weibliche Kartell-Bosse von den mexikanischen Sicherheitsbehörden festgenommen. Auch in den USA konnten innerhalb der letzten zehn Jahre 2143 Frauen verhaftet werden, welche man mit dem Drogenhandel in Verbindung bringen konnte. Insbesondere das berüchtigte mexikanische „Zetas-Kartell“ ist dafür bekannt, weibliche Mitglieder, z.B. als Auftragsmörderinnen, zu rekrutieren. Einen weiteren zu berücksichtigenden Aspekt dieser Entwicklung spricht der im Buch zitierte Politiker und Geschäftsmann Manuel Clouthier an: „Früher waren es die Mütter, die ihren Söhnen und Ehemännern rieten, das Drogengeschäft zu verlassen oder nicht darin involviert zu werden. Aber wenn die Mutter bereits involviert ist, wird sie wahrscheinlich nicht diejenige sein die den Sohn auffordert: Lass dich da nicht reinziehen!“

 

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