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Peruanische Shining Path-Rebellen nun auch in Bolivien aktiv

| Bild: © n.v.

Es sieht so aus, als ob die peruanischen Shining Path-Rebellen 1) ihre Drogengeschäfte ins Nachbarland Bolivien ausweiten. Der militärische Anführer der letzten verbleibenden Gruppierung der Rebellen, Martin Quispe Palomino, fungiert dabei als entscheidendes Bindeglied zwischen Drogenlieferanten in Süd-Peru und Händlern auf der bolivianischen Seite der Grenze.

Die kürzliche Entführung von 36 Arbeitern in der Grenzregion sei ein eindeutiger Versuch gewesen, Stärke gegenüber anderen Drogenhandlern und dem peruanischen Staat zu demonstrieren, so Jaime Antezana, peruanischer Analyst und Kenner der Situation der Rebellen. Die Gruppe unter Palomino könne nicht weiter als ideologisch-motiviert bezeichnet werden, sondern verfolge nun primär wirtschaftliche Ziele im Rahmen des Drogenhandels, so Antezana weiter.

Nachdem im Februar der Anführer der rivalisierenden Splittergruppe der Shining Path Rebellen festgenommen wurde, gilt der Zweig um Palomino als letztes Überbleibsel der Guerilla. Diese beschränken sich nun nicht mehr auf die Besteuerung von Kokabauern oder die Bewachung von Drogenlieferungen und Produktionstätten, sondern streben eine größere Rolle im transnationalen Handel mit Drogen an.

Bolivien stellt einen wichtigen Transitpunkt für Drogen dar, die südlich nach Chile oder Argentinien weitergeleitet werden, von wo aus sie nach Europa transportiert werden. Bisher hatten kolumbianische Drogenhändler und brasilianische Gefängnisbanden vorrangig in Bolivien agiert. Sie schienen jedoch nie über die notwendige Infrastruktur bzw. die Beziehungen zu verfügen, um Kontrolle über den Markt in der Region zu erlangen. Deshalb könnten es die Shining Path Rebellen unter Umständen leichter haben, den bolivianischen Drogenmarkt zu dominieren.

Link zum Artikel von InSight (Englisch)

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. EarthLink Artikel vom 6. Dezember 2011
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