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Staatliches Monopol gegen untergründigen Drogenhandel

| Bild: © n.v.

Am Mittwoch hat die Regierung Uruguays einen Gesetzesentwurf ins Leben gerufen, der den Verkauf von Marihuana unter staatliches Monopol stellt und damit gleichzeitig legalisiert. Die Initiative richtet sich gegen den versteckten und illegalen Drogenhandel, indem eine weitere Entkriminalisierung des Marihuanakonsums durchgesetzt wird und der untergründige Handel mit der Droge an Abnehmer verliert. Der Drogenkrieg in Uruguay ist gescheitert, so die Regierung um Präsident Rose Mujica. Die Isolation des Marihuanakonsums von illegalen und gefährlicheren Drogen könnte zu wesentliche sozialen sowie gesundheitlichen Verbesserungen führen. 1)

Die Idee des staatlichen Marihuanamonopols kursiert bereits seit Juni in der Politik Uruguays. Der aktuelle Gesetzesentwurf lässt Umsetzungsfragen offen und ermöglicht dem Kongress einen breiten Handlungsfreiraum. Der private Verkauf der pflanzlichen Droge bleibt nach wie vor illegal und laufende Kampagnen und Warnungen gegen den Konsum werden fortgesetzt. Die Vorgehensweise der Regierung folgt dem lateinamerikanischen Trend. Der Drogenkrieg hat sich bisher als wenig einflussreich erwiesen. Ganz im Gegenteil: Der Kampf gegen illegale Rauschmittel hat größere Schäden angerichtet, als der Handel an sich erzeugen konnte. Zwar werden häufige Meldungen von festgenommenen Drogenbossen laut, diese werden jedoch schnell ersetzt und der Handel mit diversen Rauschmitteln fortgesetzt. Folglich bedienen sich die lateinamerikanischen Regierungen neuer Taktiken, um dem Problem Herr zu werden. 2) Die Entkriminalisierung erscheint hierbei als hoffnungsvoller Ansatz um den Drogenkartellen der Region die Macht zu entziehen.

Im Juli diesen Jahres haben sich noch zwei Drittel der Uruguayer gegen die Legalisierung Marihuanas unter staatliche Hand ausgesprochen. 3) Sollte sich das Gesetz im Kongress durchsetzen, dann könnte der südamerikanische Staat der erste sein, der Marihuana kontrolliert an seine Bürger vertreibt. Uruguay verspricht sich damit einen größeren Einfluss auf das Konsumverhalten und eine wirksamere Kontrolle der Risiken, die mit einem Abdriften in gefährlicheren Drogenkonsum verbunden sind.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. CNN – Uruguayan government proposes marijuana legalization bill
  2. Basler Zeitung – Lateinamerika denkt um
  3. latina press – Uruguay: 66 Prozent der Bevölkerung sind gegen die Legalisierung von Marihuana

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