Der einseitige Waffenstillstand in Kolumbien wurde gebrochen. Angeblich soll die linksgerichtete Guerillaorganisation FARC die von ihnen versprochene Waffenruhe nicht eingehalten haben. Nach kolumbianischen Regierungsangaben soll die FARC eine Polizeiwache im Westen des Landes angegriffen haben.
Die Rebellen sollen in der Silvesternacht zwei Granaten auf die Polizeiwache in der Ortschaft Guapi an der Pazifikküste abgefeuert haben, so der Leiter der Bundespolizei, Jose Roberto Leon Riano am 01.01.2013. Dabei wurden zwei Polizeibeamte und vier Zivilisten verletzt. 1)
Die FARC hatte im Zuge der Friedensverhandlungen mit der Regierung eine einseitige Waffenruhe bis zum 20. Januar erklärt. Die Regierung lehnte jedoch ab, während der Gespräche die Kämpfe einzustellen. Polizeichef Riano sagte zudem, dass der Granatenangriff zeige, dass die FARC nicht fähig wäre, sich an Abmachungen zu halten. 2)
Zuvor wünschte die FARC Kolumbien Frieden für 2013. Sie sendete eine Grußbotschaft an das kolumbianische Volk, in der sie ihren Willen bekräftigte, sich für den Aufbau „einer freien, gerechten und souveräneren Nation für alle Kolumbianer“ einzusetzen. In dem zehnminütigen Video das mit Musik- und Redebeiträgen gefüllt ist, sind einige der insgesamt 30 Delegationsmitglieder in verschiedenen Orten in Havanna zu sehen. 3)
Die kolumbianische Regierung reagierte auf den Angriff der FARC mit denselben Mitteln. Sie griff ein Lager der FARC nahe Chigorodó an und tötete möglicherweise bis zu 20 Rebellen. Der Luftangriff im Nordwesten des Landes, nur 60km von der Grenze Panamas entfernt, ist der zweite schwere Schlag gegen die „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“, seit Aufnahme der Friedensgespräche im November in Kuba. Anfang Dezember wurden nach Regierungsangaben 20 Guerilla -Mitglieder in einem Lager an der ecuadorianischen Grenze getötet. 4)
Die Gespräche sollen nach einer Feiertagspause am 14. Januar in Havanna fortgeführt werden.