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Massengräber als traurige Realität in Mexikos Drogenkrieg

| Bild: © n.v.

Vor 8 Jahren, unter dem damaligen Präsidenten Felipe Calderón, fing in Mexiko der so genannte Krieg gegen die Drogenkartelle an. Seitdem herrscht in Mexiko ein blutiger Krieg: Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Kartellen, Militär gegen Drogenkartelle, Tote. Obwohl der Nachfolger Calderons, Enrique Peña Nieto, während des Präsidentschaftswahlkampf versicherte, die Sicherheit auf die Straßen Mexikos zurück zu bringen, sind die Gewalt und ihre Auswirkungen jeden Tag spürbar.
In den Nachrichtensendungen, Zeitungen und anderen Medien wird über die Toten und die Auseinandersetzungen berichtet, aber wenig über tausende Verschwundene, die dieser Krieg zu verzeichnen hat.
Es sind Immigranten, die von den Kartellen aufgegriffen werden. Kinder und Jugendliche, die ihre Träume aufgegeben haben und sich der Kriminalität angeschlossen haben. Männer und Frauen, manche Kriminelle, manche nicht. Es sind Menschen mit Namen und Familien. Alle sind verschwunden, und viele von ihnen wurden in Massengräbern wieder gefunden.
Jalisco, Michoacan, Guerrero, Tamaulipas, San Luis Potosi: das sind einige der mexikanischen Bundesstaaten, wo diese Massengräber – auch genannt Narcofosas – aufgetaucht sind. Und in ihnen hunderte leblose Körper mit schweren Folterspuren, gefesselt, verstümmelt. Die Mehrheit von ihnen wird wahrscheinlich noch immer von ihren Familien gesucht, denn die wenigsten Toten der Massengräber können identifiziert werden.
Es kommt vor, dass Jahre vergehen, bevor die Massengräber entdeckt werden. So auch im Fall der kürzlich freigelegten im Westen Mexikos, wo Gebeine gefunden wurden, die vor ca. 3 Jahren dort begraben wurden.

In November wurden in Michoacan und Jalisco Massengräber mit 64 Körpern entdeckt

Ein Landstrich an der  Grenze zu Jalisco und Michoacan war der Schauplatz, den Kriminelle ausgewählt hatten, um ihre Opfer loszuwerden. In den letzten Wochen berichteten mexikanische Medien häufig über den Fund von verborgenen Massengräbern am Rande des Flusses Lerma, zwischen La Barca in Jalisco und Vista Hermosa im Bundesstadt Michoacan.  1)
Zwischen dem 9. November und 2. Dezember stieg die Zahl der Opfer, die durch die konstanten Ausgrabungen gefunden wurden, fast täglich. In den ersten Stunden wurde noch von 17 Körpern berichtet, nach der Einstellung der Suche- nachdem keine weiteren Körper gefunden wurden – waren es 64 Leichen, verteilt über 35 Gräber. 2)
Der Fund der illegalen Gräber ergab sich während die Polizei in einem Einsatz nach den am 3. November in dieser Region verschwundenen Bundespolizisten René Rojas Márquez und Gabriel Quijados Santiago suchte. Besagter Einsatz begann, nachdem das ausgebrannte Fahrzeug der beiden Polizisten gefunden wurde und daraufhin 3 Zivilpersonen und 22 Polizisten der Gemeinde Vista Hermosa verhaftet wurden. Ihnen wird vorgeworfen, Verbindungen zur Organisierten Kriminalität zu haben und am Verschwinden der Bundespolizisten beteiligt gewesen zu sein. 1)
Wenngleich die Identität der meisten der Ermordeten unbekannt ist, teilten die Behörden mit, dass  unter den Körpern keiner der Polizisten ist, von denen man bis jetzt keine Spur hatte. 1)
Sie wiesen auch darauf hin, dass die Gebeine in die Forensik nach Mexiko Stadt geschickt werden, um das Datum und die genaue Todesursache zu bestimmen und die Opfer zu identifizieren. Einige der Körper waren mehr als drei Jahre vergraben. 2)
Der leitende Staatsanwalt des Falls, Luis Carlos Nájera Gutiérrez de Velasco, versicherte kürzlich: „ Die Staatsanwaltschaft arbeitet und wir sind den Leuten von denen wir wissen, dass sie die Verantwortlichen für diese Morde sind, auf der Spur. 3)
Inoffiziellen Versionen zufolge ist die Zone um La Barca und Vista Hermosa häufiger Ort von Hinrichtungen und Kämpfen zwischen den rivalisierenden Banden Nueva Generación von Jalisco und Caballeros Templarios von Michoacan. 4) 5) 6)
Obwohl die verantwortlichen Behörden des Falls bisher nicht darüber aufgeklärt haben, ob die Gräber das Resultat der erwähnten Kämpfe sind oder eine Verbindung zur organisierten Kriminalität besteht, wiesen die Fesseln und Zeichen von Folter, die man an einigen Körpern gefunden hat, darauf hin.
Das ist nur eine der vielen verheerenden Auswirkungen, die die Gewalt in der mexikanischen Bevölkerung hinterlässt und wo es fast normal ist, von Massengräbern zu hören.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Sinembargo.mx: Cuerpos hallados en fosas entre Jalisco y Michoacán llegan a 48; la PGR aún trata de explicarse qué pasó; nicht mehr verfügbar
  2. Sinembargo.mx: Suspenden búsqueda en fosas de Jalisco-Michocacán; iban por dos federales, pero hallaron 64 cuerpos; nicht mehr verfügbar
  3. Proceso.com.mx:Ya hay pistas de autores de fosas de Jalisco; van 58 cuerpos exhumados
  4. Proceso.com.mx: Van 37 cadáveres exhumados de “narcofosas” en Jalisco
  5. Sinembargo.mx: Cuerpos hallados en fosas entre Jalisco y Michoacán llegan a 48; la PGR aún trata de explicarse qué pasó
  6. Proceso.com.mx:Ya hay pistas de autores de fosas de Jalisco; van 58 cuerpos exhumados

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