Wie der jamaikanische Justizminister Mark Golding kürzlich ankündigte, plant die Regierung unter Ministerpräsidentin Portia Simpson Miller, die Entkriminalisierung von Cannabis in kleinen Mengen voranzutreiben. Eine Änderung des Betäubungsmittelgesetzes soll in Kürze umgesetzt werden. „Zu viele junge Jamaikaner hätten unter der restriktiven Betäubungsmittelgesetzgebung gelitten“, so Golding. In der Tat ist es in Jamaika nach einer Anklage wegen Cannabiskonsum extrem schwer, einen Job zu finden oder gültige Visa für Auslandsreisen zu erhalten. Nun akzeptiert auch die Regierung die große kulturelle Verwurzelung von Cannabis innerhalb der Rastafari-Gemeinschaft. Jamaika schließt sich damit einer Reihe von südamerikanischen Ländern an, die Cannabis bereits entkriminalisiert (Kolumbien, Ecuador, Argentinien und Costa Rica) oder wie in Uruguay bereits geschehen, komplett legalisiert haben. Jedoch machte Golding klar, das die Regierung nicht plant, dem Beispiel Uruguays zu folgen. Dieser Schritt würde von Seiten der USA auch kaum akzeptiert werden, da Jamaika als einer der Hauptexporteure von Cannabis in die USA gilt. Diese würde einer Legalisierung von Cannabis entgegenwirken, da sie den zu erwartenden Anstieg der illegalen Exporte aufgrund der größeren Verfügbarkeit nicht akzeptieren würde. Die USA ist einer der Hauptgründe warum die Legalisierungsbestrebungen in Südamerika nur langsam voranschreiten. Viele Länder, die sich auf den Weg der Legalisierung begeben, befürchten diplomatische Strafen und zögern daher eine diese zu unterstützen. Doch auch in den USA beginnt sich die Wahrnehmung der grünen Pflanze zu verändern. Neben Washington und Colorado, in denen Cannabis zum privaten Konsum legal ist, begeben sich immer mehr Bundesstaaten auf den Weg der Legalisierung. Mittlerweile ist Cannabis in 21 Bundesstaaten teilweise legal. Vor allen Dingen lässt sich mit der Droge viel Geld verdienen. Manche Beobachter sehen in Marihuana ein Mega-Geschäft, mit potentiellen Wachstumsraten von 18 Prozent und Umsätzen von bis zu 100 Milliarden Dollar jährlich. Daher erscheint es nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Haltung auch auf nationaler Ebene durchsetzt. Dieser Schritt hätte auch Folgen für Länder wie Jamaika, da diese keine diplomatischen Strafen mehr befürchten müssten. Es bleibt also festzuhalten, dass es hauptsächlich an der US-Drogenpolitik und deren Einbindung in die US-Außenpolitik liegt, ob Cannabis in Südamerika flächendeckend legalisiert werden wird.12
Jetzt Info-Ausstellung reservieren!
Aktuell geplante Ausstellungsorte
- 12.06.23 - 23.06.23: Hertzhaimer-Gymnasium Trostberg
Aktuelle Meldungen:
- Kinder sind weltweit an der Drogenproduktion beteiligt
- Demokratie in Gefahr? - Präsident Duterte nutzt den Drogenkrieg auf den Philippinen, um seine Macht weiter auszubauen
- Venezuela im Teufelskreis aus Drogenhandel und Korruption
- Illegale Drogenproduktion verursacht massive Umweltschäden
- Kolumbien: Der Krieg gegen die FARC ist beendet, das Leid der Koka-Bauern bleibt
zuletzt kommentiert:
- von Jaroslaw Feliks Madejczyk: Drogen sind nicht gut....
- von Lucia / earthlink: Hallo Jordi, vielen Dank für deinen Hinweis, wir habe...
- von Deister, Eva Maria: Es ist immer wieder erschütternd, wie wenig wir die Ve...
- von Jordi Augillo de Fuentes: Hallo Kathi, Santa Fe ist nicht in den USA, sondern ...
- von Yohimbe: Entkriminalisieren ist der einzig gangbare Weg, egal wi...
Schlagwörter
- Afghanistan
- Armut
- Bolivien
- Brasilien
- Cannabis
- Drogenanbau
- Drogenhandel
- Drogenkartell
- Drogenkartellen
- Drogenkonsum
- Drogenkrieg
- Drogenkriminalität
- Drogenschmuggel
- Europa
- FARC
- Frauen
- Gefängnis
- Gewalt
- Grenze
- Heroin
- Kartell
- Kartelle
- Koka
- Kokain
- Kolumbien
- Konsum
- Korruption
- Krieg
- Kriminalität
- Lateinamerika
- Legalisierung
- Marihuana
- Maßnahmen
- Mexiko
- Militär
- Opium
- Peru
- Politik
- Polizei
- Schmuggel
- UN
- UNODC
- USA
- War on Drugs
- Wirtschaft