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Von historischen bis gesundheitlichen Argumenten- die Times bleibt fleißig

| Bild: © n.v.

Historisch: Das Bundesgesetz, das Marijuanabesitz als Verbrechen niederschreibt, hat seinen Ursprung in den 30er Jahren, während der Cannabiskonsum hauptsächlich mit Mexikanern und Afro-Amerikanern assoziiert wurde. Erstmals kam es um 1900 in Grenzstädten in Texas vor, dass Marijuana geraucht wurde. Die Pflanze wurde von mexikanischen Immigranten eingeführt, die sie für medizinische Zwecke nutzten. Bald konnte man Cannabis öffentlich in den Supermärkten kaufen oder legal verschicken.
Mit der Betrachtung des geschichtlichen Hintergrunds der Herkunft von Marijuana möchten die Redakteure der NY Times überzeugen, dass das Verbot von Cannabis rassistisch und xenophobisch ist. Insbesondere, da es sich aus Sicht der damaligen Strafverfolgung bei den Konsumenten vor allem um ärmere oder farbige Bevölkerungsschichten handelte, kurz um die Droge der „unmoralischen Bevölkerung“.
Das Festhalten an dem Gesetz beschreibt die NY Times als Zeichen für Zurückgebliebenheit und Festhalten an Althergebrachtem. 1)

Gesundheitliche Aspekte: Die Leiterin der amerikanischen Rauschgiftbehörde Michele Leonhart behauptet, dass es keinerlei Unterschiede zwischen den gesundheitlichen Auswirkungen von Marijuana und anderen illegalen Drogen gebe.
Die Wissenschaft tendiert eher zu dem Konsens, dass Marijuana weniger gefährlich ist als andere Drogen, vor allem auch sei das Suchtpotenzial weitaus niedriger als beispielsweise das von Alkohol und Tabak. Der Artikel der NY Times beinhaltet eine vergleichende Statistik zum Konsumentenverhalten des Institute for Medicine (IFC) zu Konsumentenanzahl, durchschnittlicher Bevölkerung und Abhängigkeitsrate. Dieses zeigt, dass von den 46% Personen, die schon einmal Cannabis konsumiert haben, 9% abhängig geworden sind. Dagegen werden von 2% Heroinkonsumenten 23% abhängig. Alkohol mit 92% und Tabak mit 76% zeigen dennoch die höchsten Abhängigkeitstendenzen auf.

Dennoch ist Cannabis nicht harmlos. Bei regelmäßigem Konsum kann die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt werden.
Gerade auf den gesundheitsgefährdenden Aspekt stützt sich hier die Argumentation der New York Times. So zeigte sich die Regulierungen von Alkohol, nach der Aufhebung der Prohibition, als sehr wirksam im Kampf gegen den Missbrauch. Da durch das Aufheben des Alkoholverbots eine gewisse Kontrolllücke entstand, wurden die Behörden kreativ und überlegten sich andere Maßnahmen, um die Konsummenge und die Verbraucher trotzdem noch kontrollieren oder beeinflussen zu können. Sie entwickelten effektive Kampagnen zur Aufklärung und beschlossen ein Alkoholverbot für Minderjährige.

Das Ergebnis zeigt, dass der Alkoholkonsum Minderjähriger von 33.4% im Jahr 1991 auf 24.8% im Jahr 2011 gesunken ist. Sowie auch der Tabakkonsum an Schulen abnahm, nachdem die Tabaksteuern erhöht und kommunale Rauchergesetze verschärft wurden. Gesetzesänderungen und andere Maßnahmen, die sich in der Vergangenheit als durchaus wirksam gezeigt haben, sollen nun nach Meinung der New York Times auch bei der Legalisierung von Cannabis Anwendung finden. In Colorado wurden derartige Schritte schon unternommen und zeigen durchaus schon Erfolg. 2)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. nytimes: federal marijuana ban. erschienen am: 29.07.14, aufgerufen: 05.08.14
  2. nytimes: what science says about marijuana. erschienen am: 30.07.14. aufgerufen am: 05.08.14

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