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Paraguay: Abgeordnete in Drogenhandel verstrickt

| Bild: © (c) Tomloel - Dreamstime.com

Paraguay wird von einem Drogenpolitik-Skandal heimgesucht. Drei paraguayische Abgeordnete werden beschuldigt, Kontakte zur brasilianischen Drogenmafia unterhalten zu haben. Sie führen einen Skandal fort, der Paraguay in den letzten Wochen beschäftigt hat. Immer wieder flogen Verbindungen zwischen Politik und Drogenhandel auf. Ausgelöst wurde diese Skandalwelle durch die Ermordung des ABC-Journalisten Pablo Medina. Er hatte vor seinem Tod zahlreiche Morddrohungen erhalten, da er über das Drogengeschäft in Paraguay berichtet hatte. 1)

Paraguay ist ein attraktives Pflaster für Drogenhändler: Der Marihuanaanbau im Land floriert. Gleichzeitig liegt Brasilien, der größte Kokainkonsument der Region, direkt nebenan. Aus diesem Grund ist Paraguay auch ein wichtiges Transitsland. Luis Rojas, der Antidrogen-Zar, wie er in Paraguay genannt wird, prangerte öffentlich den übermäßigen Einfluss von Drogenhändlern auf die politische Elite, das Justizsystem und die Medien an. Um ein Beispiel zu nennen: Der Abgeordnete Bernardo Villalba bat Carlos Antonio Caballero, alias „Capilo“, mutmaßlicher Händler von Marihuana, seine Wahlkampagne zu finanzieren und erwähnte, sich bei Bedarf für die Einstellung des Verfahrens gegen „Capilo“ einzusetzen. Die Korruption in Paraguay hat es brasilianischen Kriminellen ermöglicht, im Osten des Landes Fuß zu fassen. Das Netzwerk von „Cabeça Branca“, wie sich der brasilianische Drogenboss Luiz Carlos da Rocha nennt, ist wieder weit nach Paraguay vorgedrungen. 1)

Der Skandal zieht weite Kreise und legt den Einfluss organisierter Kriminalität in Paraguay offen. Wie groß er noch werden kann, bleibt abzuwarten.

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Insightcrime: Three Congressmen linked to drug traffickers in Paraguay – 10.12.14

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