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Geldwäsche über Kirchenspenden

| Bild: © Adam88x - Dreamstime.com

Kolumbianische Behörden haben den evangelischen Bischof einer lokalen NGO wegen angeblicher Geldwäsche verhaftet. Der Auftrag für die mutmaßliche Geldwäsche steht in Verbindung mit der kriminellen Gruppe Urabeños. Es wurde eine Untersuchung eröffnet, um die Verbindung zwischen Urabeños und der evangelischen Kirche zu finden.
Am 11. Mai haben die Behörden Jorge Armando Mercedes Cedeño festgenommen. Er ist Pastor aus der Region Uraba im Nordwesten Kolumbiens. Ein anderer religiöser Führer, Bischof Arce Orlando Ortiz, wurde in der südwestlichen Stadt Cali festgenommen. Cedeño und Ortiz haben mehr als 400.000 Dollar als Kirchenspende deklariert und gewaschen. Das Geld stammt aus Drogenerlösen.

Berichten von Behörden zufolge gibt es Audio-Aufnahmen von Bischof Arce und einem weiteren Pastor. Auf den Aufnahmen ist zu hören, wie sie planen, mithilfe ihrer Position innerhalb einer lokalen NGO (der Colombia Peace Organization), drei Personen aus einem Gefängnis zu befreien. Einer dieser Gefangenen ist angeblich die Frau des Urabeños Top Chefs, Dario Antonio Usuga, alias Otoniel.

Ein nicht identifiziertes Mitglied der Office-Generalstaatsanwaltschaft Kolumbiens gab an, dass die beiden Pastoren versuchten, Otoniels Frau als Mitglied besagter NGO auszugeben. Als Teil des Plans wäre sie offiziell für die Durchführung humanitärer Arbeit und die Demobilisierung der Urabeños zuständig gewesen.

In Kolumbien ist es nicht ungewöhnlich, dass Behörden NGOs beschuldigen, mit bewaffneten Akteuren zusammen zu arbeiten. In der Regel allerdings handelt es sich um NGOs, die linksgerichtete Guerillagruppen, wie die FARC, unterstützen. Dagegen gehören die Urabeños zur neuesten Generation der kolumbianischen kriminellen Gruppen, bekannt als die BACRIM, welche die Nachfolger der demobilisierten rechtsgerichteten Paramilitärs sind. Die BACRIM sind kein Teil des bewaffneten Konflikts im Land, da ihnen die politischen Motive fehlen.
Die Urabeños versuchen anders zu argumentieren und sehen sich selbst als „dritten Akteur“ in den bewaffneten Konflikten Kolumbiens. Sie haben sogar dazu aufgefordert, in die kolumbianischen Friedensgespräche aufgenommen zu werden.
In jedem Fall gilt: Sollten die Urabeños in die religiösen Institutionen eingedrungen sein, ist dies eine unangenehme Erinnerung daran, wie tief sie tatsächlich im sozialen Gefüge verwurzelt sind. 1)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. InsightCrime: Colombia Bishop Laundered Money for Urabeños: Official – stand: 22.05.2015

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