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Ist Peru ein neuer Narco-Staat? – Ja!

| Bild: © n.v.

Peru läuft Gefahr, zu einem Drogenstaat zu werden, laut einer Umfrage der Firma Ipsos-Peru. In der peruanischen Zeitung El Comercio wurde die Umfrage veröffentlicht. 1) 70 Prozent der Befragten denken, dass Peru in Gefahr ist, zu einem Drogenstaat zu werden. Die Umfrage zeigt eine Reflexion über die Beziehung zwischen Drogenhändlern und staatlichen Institutionen in der Anden-Nation. 67 Prozent behaupten auch, dass sich Interaktionen zwischen Drogenhandel und Staat verstärkt hätten, seit Präsident Ollanta Humala sein Amt im Jahr 2011 annahm. Bemerkenswerterweise glauben die meisten Befragten, dass die Regierung in Lima stärker vom Drogenhandel beeinflusst wird als die kommunalen Institutionen des Landes. Fast die Hälfte gibt an, dass der Einfluss durch Drogenhändler weit verbreitet ist und bis an die obersten Stufen der nationalen Regierung reicht.

Zum Vergleich: 35 Prozent sind der Meinung, dass die kriminellen Banden, hochrangige Beamte auf regionaler Ebene beeinflussen, aber nur 23 Prozent glauben, dass dies bei lokalen Regierungsinstitutionen der Fall sei. Haben hochrangige Beamte der Justiz, die Generalstaatsanwaltschaft und die nationale Polizei Verbindungen zu den Drogenhändlern? Fast die Hälfte der Befragten sind dieser Meinung. Nur sehr wenige Peruaner denken, dass die zentrale und regionale Regierung, der Kongress, die Justiz, die nationale Polizei und das Militär nicht von den Drogenkartellen infiltriert seien.

Es scheint überraschend zu sein, dass der Großteil der Peruaner glaubt, das Land sei in Gefahr, ein Drogenstaat zu werden. Dieser Verdach ist jedoch keineswegs unbegründet. 2) Im April sagte die Kongressabgeordnete Rosa Mavila, dass es Peru bereits verdiene „Narco-Staat“ genannt zu werden. Der Grund: der große Fluss an Kokain im Land und das Hauptanbaugebiet des Landes für Koka, besser bekannt als VRAEM.

Es scheint auch so, als ob Drogenhändler und andere Kriminelle es geschafft hätten, mindestens zu einem gewissen Grad, viele Zweige der Regierung zu beeinflussen. Mavila leitet eine Kongress-Kommission, welche die Verbindungen zwischen Politikern und der organisierten Kriminalität untersucht. Gegen den ehemaligen Präsidenten Alan Garcia wurde bereits ermittelt. Er habe angeblich Begnadigungen an verurteilte Drogendealer verkauft. Während der Gouverneurswahlen 2014 standen sechs Gouverneure unter Verdacht des Drogenhandels, der Geldwäsche und der Korruption. Im selben Jahr entdeckte der Innenminister Daniel Urresti Verbindungen von mehr als 100 Kandidaten kommunaler und regionaler Regierungsstellen zu kriminellen Banden. 3)

Jedoch kann die Wahrnehmung der Öffentlichkeit beeinflusst sein durch die vielen Medienberichte über Korruption und Drogenskandale. Der Einfluss der Drogenkriminalität ist nichts neues in der peruanischen Politik. 2)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Elcomerico: El 70% cree que Perú está camino a ser un narcoestado – stand: 03.06.2015
  2. Insightcrime: 70% Say Peru in Danger of Becoming Narco-State: Survey – stand: 03.06.2015
  3. Insightcrime: ‚Peru Could Become a Narco-State‘: Official – stand: 03.06.2015

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