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| Bild: © n.v.

Peruanische Terrorgruppe „Leuchtender Pfad“ auf schwarzer Liste

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Die peruanische Guerillagruppe Sendero Luminoso („Leuchtender Pfad“) ist ein bedeutender Akteur im illegalen Drogengeschäft. So lautete die Stellungnahme des US-amerikanischen Amtes für Devisenkontrolle. Die Behörde wies darauf hin, dass die Sendero Luminoso ihre „terroristischen Aktivitäten“ durch Geld aus dem Drogenhandel finanzieren. In Folge dieser Benennung ist es US-amerikanischen Firmen nicht mehr erlaubt, geschäftliche Beziehungen zum „Leuchtenden Pfad“ oder seinen namenhaft erwähnten Mitgliedern zu unterhalten.1

Sendero Luminoso ist eine Splittergruppe der Kommunistischen Partei Perus. Die Gruppe bildete sich 1970 unter der Führung des Philosophieprofessors und bekennenden Maoisten Abimael Guzman. Bestand die Gruppe zunächst nur aus einigen duzend Mitgliedern, war sie bereits zehn Jahre später auf 500 kampfbereite Rebellen angewachsen. Guzmans Ziel war ein kommunistischer Staat, der sich aus den Ruinen der peruanischen Staatsmacht erheben sollte. Sein Mittel zum Zweck war der Bürgerkrieg.

1990, zehn Jahre nach Beginn der Kämpfe, befand sich der „Leuchtende Pfad“ auf dem Höhepunkt seiner Macht. Mit knapp 3.000 Mitgliedern war die Gruppe im Verhältnis zu anderen Rebellenvereinigungen zwar relativ klein, doch der Schrecken den sie verbreitete umso größer. Schätzungen zu Folge töteten die Anhänger Guzmans innerhalb von 20 Jahren mindestens 31.000 Menschen. Einfache Bauern wurden massakriert und vielerorts wurden mittelalterlich anmutende Hinrichtungen vollführt.

Mit der Wahl Alberto Fujimoris zum Präsidenten sahen sich die Rebellen 1990 mit einem skrupellosen Gegenspieler konfrontiert. Fujimori führte großangelegte Angriffe gegen Sendero Luninoso, ließ vermutliche Partisanen verhaften und foltern und bewaffnete die Teile der Zivilbevölkerung, die sich gegen die Rebellen stellten. 1992 gelang der peruanischen Regierung mit der Verhaftung Abimael Guzmans schließlich ein großer Schlag.

Kurz nach seiner Verhaftung rief der Rebellenführer seine Truppen zum Frieden mit der peruanischen Regierung auf. Daraufhin folgte die Spaltung des „Leuchtenden Pfades“, in eine loyale Gruppe, die sich im Huallaga-Tal sammelte und in eine Fraktion, die Guzman als Verräter sah und sich großteils im VRAEM (Tal des Apuurima, Ene und Mantaro Flusses) aufhielt. Seit dieser Zeit ist es relativ ruhig um Sendero Luminoso geworden. Vereinzelte Angriffe auf Sicherheitskräfte sind meist dem VRAEM-Zweig zuzuschreiben, da sich die Hallaga-Fraktion nach weiteren Verhaftungen nahezu vollständig auflöste.

Während die Reste des „Leuchtenden Pfades“ noch immer Anhänger der maoistischen Lehren sind und gegen den Staat kämpfen, ist die Gruppe gleichzeitig tief in den Drogenhandel verstrickt. Die Haupteinkommensquelle der Rebellen entspringt dem Geschäft mit den Drogen, das sich hauptsächlich auf die Besteuerung von Drogenhandel beschränkt. 5.000 US-Dollar und zusätzlich Waffen verlangt Sendero Luminoso für den ungestörten Transport einer Tonne Drogen durch ihr Territorium. Diese Tatsache wurde erst 2013 im Zuge mehrerer Verhaftungen von Drogenhändlern bekannt.2

Dass das US-amerikanische Finanzministerium den „Leuchtenden Pfad“ nun auf die schwarze Liste der Drogenhändler gesetzt hat, dürfte keine großen finanziellen Auswirkungen auf die Gruppierung haben, die bereits seit 1997 auf der schwarzen Liste der terroristischen Vereinigungen steht.1 Vielmehr könnte es sich bei diesem Vorgehen um einen symbolischen Akt handeln. Peru ist eines der wenigen lateinamerikanischen Länder, das noch dem aggressiven Weg des US-amerikanischen „War on Drugs“ folgt. Aktuell bereitet die Regierung ein Gesetz vor, das den Abschuss von Drogentransport-Flugzeugen in Peru wieder erlauben soll. Dass der „Leuchtende Pfad“ nun auf die schwarze Liste gesetzt wurde, könnte durchaus als Geste der Erkenntlichkeit interpretiert werden.

  1. InSightCrime: US Blacklists Peru’s Shining Path for Drug Trafficking – aufgerufen am 11.6.2015 [] []
  2. InSightCrime: Shining Path – aufgerufen am 11.6.2015 []

Ein Gedanke zu „Peruanische Terrorgruppe „Leuchtender Pfad“ auf schwarzer Liste“

  1. Ist ja interessant , ich habe noch nie was vom leuchtenen pfad gehört . wenn diese kommunistische gruppe von anderen kommunistischen länder finanziert würde , hätten sie sich nicht durch drogenhandel finanzieren müssen . Aber die wollen sicher auch mit dem drogenhandel die usa den kapitalismus zerstöhren .

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