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FARC will keine Kindersoldaten mehr rekrutieren

| Bild: © n.v.

Der kolumbianischen Regierung gelingt es nicht, eine angemessene Unterstützung für Kindersoldaten zu schaffen, die illegalen bewaffneten Gruppen entkommen wollen. Kolumbiens Bürgerbeauftragter, Jorge Armando Otalora, bestätigt, dass soziale und wirtschaftliche Wiedereingliederung für diese Opfer unter der aktuellen Legislaturperiode nicht angeboten wird.

Die neo-paramilitärischen Gruppen, welche für die Mehrheit der Rekrutierungen von Kindersoldaten verantwortlich sind, werden ignoriert. Stattdessen erkennt die Regierung nur Kinder und Jugendliche an, die von den Guerillakämpfern oder paramilitärischen Gruppen rekrutiert wurden. Die aktuelle Gesetzgebung diskriminiert Kinder, die Opfer von illegaler Rekrutierung durch die neueste Generation von kriminellen Gruppen wie „Los Rastrojos“ und „Los Urabeños“ wurden, und die nach der Demobilisierung der „Cartel del Norte del Valle“ und der AUC (Autodefensas Unidas de Colombia) entstanden sind.

Otalora kritisiert, dass die momentane Regelung unberechtigt und diskriminierend gegen Kinder und Jugendliche sei. Infolgedessen erhalten diese Personen keine Unterstützung vom Staat für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Der Bürgerbeauftragte hat Klage erhoben, um dieses Hindernis zu beseitigen und die Anerkennung für die „Grundrechte der Opfer“ zu erreichen.

Er hatte im vergangenen Februar einen Bericht veröffentlicht, in dem zu lesen ist, dass im Jahr 2014 65 Fälle von Kinderrekrutierung bekannt waren und 51 der Fälle von der FARC ausgingen. 1) Aktuell soll es laut UNICEF 6.000 bis 7.000 Kindersoldaten in Kolumbien geben. 2) Die Kinder Kolumbiens werden durch Drohungen, Anwendung von Gewalt, falsche Versprechen, und sogar durch Verwendung von Drogen rekrutiert.

Es gibt aber auch eine positive Entwicklung, welche die FARC betrifft. Die FARC hat diesen Februar bekannt gegeben, keine Jugendlichen mehr unter 17 Jahren zu rekrutieren und sie verpflichtet sich dazu, die aktiven Kindersoldaten unter 15 Jahren aus ihren Pflichten zu lösen. 1)

Die Rekrutierung von Kämpfern unter 18 Jahren gilt als ein Kriegsverbrechen nach dem humanitären Völkerrecht und das kann die FARC mit ihren Plänen nicht vereinbaren. Denn sie führt seit November 2012 Friedensverhandlungen mit den Vertretern der Regierung. Bisher wurde sich auf die zukünftige poltische Teilhabe geeinigt und die FARC versprach, sich von nun an aus dem Drogenhandel zurück zu ziehen. 3)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Colombia Reports: Colombia fails to support child soldiers deserting illegal armed groups: Ombudsman – stand: 15.07.2015
  2. UNICEF: Colombia – stand: 15.07.2015
  3. Colombia Reports: FARC vows to release active child soldiers under 15 – stand: 15.07.2015

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