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| Bild: © n.v.

Peru: Armee befreit Geiseln des Leuchtenden Pfads nach 25 Jahren Gefangenschaft

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Vergangenen Mittwoch wurden 39 Geiseln der Rebellengruppe Sendero Luminoso, zu Deutsch: Leuchtender Pfad, befreit. Einige von ihnen waren jahrzehntelang in Gefangenschaft.

Die maoistische Rebellengruppe wird von der EU als Terrororganisation eingestuft. In ihrer Anfangszeit war die Gruppe Ergebnis einer maoistischen Studentenbewegung, allerdings radikalisierten die Anhänger sich schnell. Die heute noch als Leuchtender Pfad aktive Gruppe ist eine Absplitterung der Rebellen. Der Großteil der Gruppe löste sich nach Zerschlagung des Bürgerkriegs 1992 auf. Aufgrund einer Amnestieregelung entkamen die meisten Rebellen einer Strafverfolgung.1

Heute finanziert sich die Gruppe zunehmend durch Drogengeschäfte und ist in Peru dafür bekannt, den Drogenhandel zu besteuern. Für einen ungestörten Transport von einer Tonne Drogen durch ihr Gebiet verlangen die Guerillakämpfer 5 000 US-Dollar plus diverse Waffen.2

Die Geiseln, die zu landwirtschaftlicher Arbeit gezwungen wurden, wurden jetzt in einem Kokaanbau Gebiet befreit. Dies kann den Eindruck erwecken, dass der Leuchtende Pfad auch im Drogenanbau tätig ist. 13 Erwachsene und 26 Kinder wurden gestern von der peruanischen Armee befreit. Einige der Kinder wurden durch Vergewaltigungen der Rebellen gezeugt und sind in Gefangenschaft aufgewachsen, andere wurden von umliegenden Farmen entführt. Dort wurden die Landwirte eingeschüchtert und haben deshalb die Entführungen nicht gemeldet.3

Peru gilt derzeit als weltweit größter Kokainhersteller, auch aufgrund instabiler Institutionen und Korruption. Die Anti-Drogen Politik des Landes ist schwach und kommt gegen das immer wichtiger werdende Drogengeschäft nicht an.

  1. The Guardian,Peruvian army rescues shining path kidnap victims after 25 years` captivity, Stand 30.7.15 []
  2. Insight Crime, Shining Path Profile, Stand: 30.7.15 []
  3. Süddeutsche Zeitung, Peru: Armee befreit Geiseln nach 25 Jahren, Stand: 30.7.15 []

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