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Hilfe für Honduras

| Bild: © n.v.

Letzte Woche stimmte die honduranische Regierung der Durchführung vorgeschlagener Reformen MACCIH (Mission to Support the Fight Against Corruption and Impunity in Honduras) der OAS (Organisation of American States) zu. 1)

Honduras hat eine Verbesserung der momentanen Zustände bitter nötig. Das Land zählt immer noch zu einem der gewalttätigsten und gefährlichsten der Welt und leidet unter organisiertem Verbrechen in Verbindung mit Drogenhandel und Gangs. Weitere Probleme sind Korruption, Straffreiheit, mangelnde öffentliche Sicherheit und eine hohe Abwanderungsrate in die USA. Seitdem illegale Drogenmärkte in Mexiko und Kolumbien unter Felipe Calderón aggressiv bekämpft wurden, sind Drogenkartelle auf Honduras ausgewichen. Im Laufe der Jahre ist das Land nun zu einem Haupttransitstaat für internationalen Drogenhandel geworden. 2)

Das geplante Programm beinhaltet die Bekämpfung von Korruption und Straffreiheit der honduranischen Legislative. Es versucht die Anliegen der Bürger stärker zu berücksichtigen, wie auch das juristische System und Gefängnisse auszubauen. Neutrale Richter inner und außer Landes sollen den Verlauf, Fortschritt und die Einhaltung der Maßnahmen kontrollieren. Präsident Juan Orlando Hernandez hat zudem auf der United Nation Generals Assembly angekündigt, die Aufsicht des „UN Human Rights Monitoring“ zu erlauben, wie auch Menschenrechte zu garantieren. Die honduranische Regierung kooperiert nun mit der Inter-American Development Bank und der amerikanischen Regierung, um finanzielle Hilfe in Anspruch zu nehmen. 2)

Doch werden die Programme in ihrem geplanten Ausmaß erfolgreich sein und besitzen die Initiativen den nötigen Willen?

Präsident Hernandez wurde 2013 gewählt, mit dem Versprechen, Gewalt zu beenden, organisierte Kriminalität zu bekämpfen und den Wohlstand zu erhöhen. Seit seinem Amtsantritt 2014 ist es ihm tatsächlich gelungen, Kriminalität einzudämmen. Laut der „Observatory of Violance at the National Autonomous University of Honduras“ ist die Rate der Gewaltverbrechen von 79 pro 100.000 auf 68 pro 100.000 Einwohner gefallen. US-Behörden bestätigen, dass auch illegaler Drogenhandel signifikant abgenommen habe. 3)

Es gibt aber auch Gegner der honduranischen Regierung, die für Monate auf den Straßen von Tegucigalpa protestierten und den Rücktritt von Präsident Hernandez fordern. Ihm wird vorgeworfen, massive Korruption verantworten zu müssen. Einhergehend mit der von ihm eingeleiteten Militarisierung der Staatsgewalt zum Kampf gegen Kriminalität werden auch Menschenrechtsverletzungen gegenüber der eigenen Bevölkerung beklagt. 2)

Die Nachrichten über Hilfe sind unweigerlich willkommene Signale für die honduranische Bevölkerung. Jedoch ist es ist wahrscheinlich, dass korrupte Interessen der Elite des Landes die Reformen zu verhindern versuchen. Die Regierung unter Hernandez sollte größere Transparenz offenlegen und Taten walten lassen. Dies würde Kritiker der momentanen Zustände in der Bevölkerung motivieren und politischen Druck zur Besserung kreieren.

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. oas.org: Press Release – Zuletzt aufgerufen am 20.10.2015
  2. insightcrime.org: Why is Honduras So Violent? – Zuletzt aufgerufen am 20.10.2015
  3. insightcrime.org: US-Official Praises Honduras Anti Drug Trafficking Efforts – Zuletzt aufgerufen am 20.10.2015

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