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Pakistans Drogenkonsum wächst – Terrorgruppen profitieren

Am 13. Juli fand Pakistans Anti-Narcotics Force (ANF) Drogen im Wert von 430 Millionen Pakistani Rupees. Umgerechnet ist die 365 Kilogramm schwere Ladung ungefähr 3500 Euro wert. Schon im Februar beschlagnahmte die Einheit fast 17 Tonnen illegaler Substanzen im Wert von umgerechnet 277 Millionen Euro. Aufgrund der geographischen Lage ist Pakistan vom Drogenhandel besonders betroffen. Die lange Grenze zu Afghanistan, dem großen Opiumproduzenten, macht aus Pakistan einen idealen Transitstaat. Laut Angaben der UNODC gehen 43 Prozent des afghanischen Schmuggels durch das Land. Mittlerweile steigt auch der Drogenkonsum in Pakistan. Laut Angaben der UN gab es 2013 7,6 Millionen Drogenabhängige. Mittlerweile sind es 8 Millionen, Tendenz steigend. Am häufigsten werden Haschisch, Heroin, Opium und Kokain konsumiert. An sie kommt man leicht auf der Straße heran. Aber auch Universitäten scheinen ein beliebter Umsatzmarkt zu sein. 2016 wurden in Bildungseinrichtungen fast 10 Kilogramm Heroin, 33 Kilogramm Opium und fast eineinhalb Kilogramm Haschisch sichergestellt. | Bild: © n.v.

Am 13. Juli fand Pakistans Anti-Narcotics Force (ANF) Drogen im Wert von 430 Millionen Pakistani Rupees. Umgerechnet ist die 365 Kilogramm schwere Ladung ungefähr 3500 Euro wert. Schon im Februar beschlagnahmte die Einheit fast 17 Tonnen illegaler Substanzen im Wert von umgerechnet 277 Millionen Euro. Aufgrund der geographischen Lage ist Pakistan vom Drogenhandel besonders betroffen. Die lange Grenze zu Afghanistan, dem großen Opiumproduzenten, macht aus Pakistan einen idealen Transitstaat. Laut Angaben der UNODC gehen 43 Prozent des afghanischen Schmuggels durch das Land. Mittlerweile steigt auch der Drogenkonsum in Pakistan. Laut Angaben der UN gab es 2013 7,6 Millionen Drogenabhängige. Mittlerweile sind es 8 Millionen, Tendenz steigend. Am häufigsten werden Haschisch, Heroin, Opium und Kokain konsumiert. An sie kommt man leicht auf der Straße heran. Aber auch Universitäten scheinen ein beliebter Umsatzmarkt zu sein. 2016 wurden in Bildungseinrichtungen fast 10 Kilogramm Heroin, 33 Kilogramm Opium und fast eineinhalb Kilogramm Haschisch sichergestellt. 1) 2) 3)

Der Polizei und der Justiz wird vorgeworfen, nicht genug gegen den Handel zu unternehmen. Korruption innerhalb der Polizei scheint weit verbreitet. Immer wieder gibt es Berichte, nach denen Polizisten direkten Kontakt mit Dealern haben. In Khyber Pakhtunkhwa, der nordwestlichen Grenzprovinz zu Afghanistan, soll es sogar monatliche Zahlungen für die Erlaubnis geben, Drogen zu verkaufen. In der Region ist die Anzahl der Drogenkonsumenten deutlich höher als im Rest des Landes. Liegt die landesweite Prozentzahl bei vier, sind es in Khyber Pakhtunkhwa etwa 11 Prozent der Bevölkerung. Laut dem jährlich erscheinenden Report des State Department der USA, dem Länderreport über Terrorismus 2016, soll die Korruption sogar bis in die Politik und das Militär reichen. Nicht nur das, sie sollen auch diverse terroristische Gruppen dulden. Pakistan weist den Vorwurf der fehlenden Bekämpfung zurück. 4) 3) 5) 6) 1)

Doch anscheinend reagieren die Behörden auf den Vorwurf. Verschiedene terroristische Gruppen sollen sich auch über den Drogenhandel finanzieren. Darüber anscheinend besorgt, wurden kürzlich 3000 zusätzliche Polizisten rekrutiert. Auch die internationale Zusammenarbeit scheint das Land verstärkt zu haben. Viele Terrormilizen sind in Pakistan unterwegs. Das Haqqani Netzwerk hat seine Basis im Norden des Landes, kämpft jedoch in Afghanistan gegen die Regierung und die internationalen Soldaten. Die Gruppe soll für die größte und blutigste Gewalt in dem Binnenland verantwortlich sein. Sie finanziert sich größtenteils durch kriminelle Aktivitäten, darunter auch Drogenschmuggel. 1996 half sie den Taliban bei der Einnahme der afghanischen Hauptstadt Kabul. Die Zusammenarbeit besteht weiterhin. Auch mit Al-Qaida und anderen Gruppen in Pakistan ist sie verbündet. Darinter auch die indienfeindliche Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba, die in Pakistan zwar verboten ist, deren Unterorganisationen Jamaat-ud-Dawa und Falah-i-Insaniat Foundation jdoch nicht. 1) 7) 6) 8) 9)

Das Drogenproblem ist nicht neu. Seit Anfang der 80er Jahre wird der Staat als Transitland genutzt. Das intensivierte sich mit der Öffnung des Khunjerab Passes 1982, der Pakistan mit China verbindet. Drogen aus Afghanistan werden in kleinere Päckchen gepackt und über den Pass in die Volksrepublik geschmuggelt. 1) Aktuell sieht es nicht so aus, als würde sich in naher Zukunft etwas ändern, zumal durch den steigenden Drogenkonsum der Bevölkerung der Terror in Pakistan und Umgebung finanziert wird.

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Sify News: Drug trafficking main source of income for terrorists in Pakistan; Artikel vom 20.07.17
  2. Business Standard: Drug trafficking main source of income for terrorists in Pakistan; Artikel vom 20.07.17
  3. The News: Drugs and darkness; Artikel vom 18.07.17
  4. The Express Tribune: ‚No safe haven‘. Pakistan rejects UD report on Taliban, Haqqani network; Artikel vom 20.07.17
  5. Pakistan Today: Drug trade in Pakistan; Artikel vom 28.12.16  
  6. Samaa TV: State Department report on terrorism accuses Pakistan of allowing terror groups’ operations from its soil; Artikel vom 20.07.17
  7. Business Standard: Drug trafficking main source of income for terrorists in Pakistan; Artikel vom 20.07.17
  8. VOA News: What Is the Haqqani Network?; Artikel vom 01.06.17
  9. Business Standard: Pakistan created LeT, Taliban to check India, Afghanistan: US officials; Artikel vom 21.07.17

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