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Drogenexport von Pakistan nach Europa nimmt zu

Pakistan hat seit Jahren mit Konsum und Handel von Drogen zu kämpfen. Zusammen mit Afghanistan und dem Iran bildet Pakistan den sogenannten „Goldenen Halbmond“. Dieser ist für das blühende Betäubungsmittelgeschäft und für hohe Zahlen an Drogenabhängigen bekannt. Der Rauschgifthandel floriert, vor allem Afghanistan zählt zu den Hauptlieferanten – und die Bevölkerung in Pakistan kauft. | Bild: © n.v.

Im pakistanischen Lahore wurde am 10.01.2018 eine junge Tschechin verhaftet, die neun Kilogramm Heroin im Gepäck hatte. Die 21-jährige Frau befindet sich nun in U-Haft. Drogenhandel wird aufgrund der in Pakistan herrschenden Drogenproblematik hart bestraft. 1)

Die meist gehandelte Droge ist Cannabis, 4 Millionen Einwohner konsumieren das Betäubungsmittel. 2)

Weltweit gibt es außerdem kein Land, in dem mehr Heroin gespritzt wird, als in Pakistan. Dementsprechend viele Menschen haben sich an dreckigen Nadeln mit HIV infiziert. In der Region  Khyber Pakhtunkhwa sind 11 Prozent der Bevölkerung drogenabhängig, 2017 zählte das gesamte Land 8 Millionen Rauschgiftsüchtige. Das Erschreckende: Der durchschnittliche Verbraucher ist jünger als 24 Jahre alt. Die meisten davon sind Studenten aus wohlhabenden Familien, die sich das kostspielige Genussmittel leisten können. Rund 53 Prozent der Studierenden in Islamabad sind auch Konsumenten. Die pakistanische Regierung ist alarmiert. Dennoch scheint das Vorhaben, Pakistan bis zum Jahr 2020 in ein drogenfreies Land zu transformieren, nicht umgesetzt werden zu können. Obwohl in den Jahren 2011 und 2012 Institutionen geschaffen wurden, um gegen die Problematik vorzugehen, haben diese bislang keine Gegenmaßnahmen besprochen. 2) 3) 4)

Unterstützt wird das illegale Geschäft jedoch nicht nur von Verbrauchern innerhalb des Landes. Die Nachfrage außerhalb von Pakistan ist ebenfalls immens. Betäubungsmittelhändler engagieren trainierte Fahrer, die ihre Ware sicher von Ort zu Ort transportieren sollen. Diese benutzen unterschiedliche Routen, um das Gut aus Pakistan unter anderem in die USA, die Philippinen oder auch nach Europa zu transportieren.  Die Exporte in europäische Länder  haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Lieferung erfolgt dabei über die südliche Route, bei der die Drogen auf dem Luft- oder Seeweg an ihr Ziel gelangen. Außerdem wird eine Route über das Schwarze Meer zum Drogentransport genutzt. Das Geschäft boomt. Auch die Islamisten in Pakistan wollen etwas von den satten Gewinnen abhaben. Finanziert wird dies durch europäische Abnehmer, die die illegalen Substanzen verkaufen und verbrauchen. 5) 6)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Radio Praha: Junge Tschechin wegen Drogenschmuggel in Pakistan in der U-Haft; Artikel vom 11.01.2018
  2. Pliro: Drug Addiction in Pakistan; Stand 29.06.2017
  3. The Diplomat: Pakistan: The Most Heroin-Addicted Country in the World; Artikel vom 24.03.2014
  4. propakistani: Drug Abuse Is Out of Control at Pakistani Schools and Universities; Stand 2017
  5. The Times of India: Pakistan using divers to smuggle drugs: Intel; Artikel vom 11.10.2017
  6. dbdd: Trends und Entwicklung; Stand 2017

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