Mosambik und UNODC verschärfen den Kampf gegen den ansteigenden Drogenhandel

Im Februar dieses Jahres einigten sich Mosambik und das UNODC auf die Einrichtung einer Task Force, um die grenzüberschreitende Bekämpfung des Drogenschmuggels an den Flughäfen zu intensivieren. Die Europäische Union unterstützt das Projekt im Rahmen ihres „Cocaine Route Programme“ mit 4,4 Millionen Dollar.1

Ein verstärkter und effizienterer Kampf gegen den illegalen Drogenhandel in Mosambik ist auch dringend notwendig: Das südostafrikanische Land hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Umschlagplatz für Drogen – von Haschisch über Methamphetamine zu Heroin und Kokain – entwickelt. Auf Grund der geographischen Lage zwischen dem Produzenten Lateinamerika und den europäischen Konsumländern, der langen Küste, den durchlässigen Grenzen sowie fehlender finanzieller und technischer Mittel, ist das relativ arme Land ein idealer Transitstaat. Besonders der politisch und wirtschaftlich benachteiligte Norden ist von kriminellen und islamistischen Banden sowie Drogenhandel betroffen. Laut Experten wird jeden Monat alleine eine Tonne Kokain durch Mosambik geschleust und der Wert der durch das Land geschmuggelten Drogen soll den seines gesamten legalen Außenhandels übersteigen.2 3

Die Bilanz der Behörden im Kampf gegen Drogen fällt jedoch eher schwach aus. Zwischen 2012 und 2016 konnten nur 98 Kilogramm Kokain, 5000 Kilogramm Haschisch und 5  Kilogramm Heroin festgestellt werden.4 Hierbei spielt auch Korruption eine wichtige Rolle, denn der Drogenhandel wäre ohne die Mithilfe durch Staatsbedienstete wohl nicht möglich. Bereits 2010 brachte WikiLeaks den hohen Grad an Korruption auf höchster staatlicher Ebene ans Licht. So soll beispielsweise der mosambikanische Geschäftsmann und Chef eines Drogennetzwerks, Mohamed Bachir Suleiman, direkte Verbindungen zu den ehemaligen Präsidenten Guebuza sowie Chissano gehabt und deren Wahlkämpfe mitfinanziert haben. Außerdem befand sich die Verwaltung des Hafens von Nacala, einem wichtigen Drogenumschlagplatz, in den Händen einer Briefkastenfirma von Guebuza.5  Laut dem Korruptionsindex von Transparency International belegt Mosambik den 142sten von 176 Plätzen. Besonders der Kreditskandal um die Schweizer Großbank CS, die Kredite an die Führungsriege vergab, welche diese wiederum für illegale Waffenkäufe einsetzte, erregte internationales Aufsehen.67

Doch der Drogenanbau- und handel verstärkt nicht nur die Korruption, sondern hat noch viele weitere negative Auswirkungen auf die Anbau- und Transitstaaten und vor allem deren Bevölkerung. Armut, Gewalt, staatliche Instabilität, sinkendes Wirtschaftswachstum und ökologische Zerstörung sind nur einige davon.8 So stellte auch der Vertreter der EU bei der Unterzeichnung des Übereinkommens zwischen Mosambik und der UNODC fest: „Es ist eine Bedrohung für unsere Bürger. Sogar Staaten, die nur von dem Schmuggel illegaler Produkte betroffen sind, haben mit sozialen und gesundheitlichen Probleme zu kämpfen, welche Entwicklung und Stabilität negativ beeinflussen.“2

  1. UNODC: Signature d´une lettre d´accord entre l´ONUDC et le Gouvernement du Mozambique en vue de la création d´une Cellule Aéroportuaire Anti-Trafics à l´aéroport international de Maputo; Stand: 07.05.2018 []
  2. La Afrique Tribune: Mozambique. L´UE appuie la lutte contre le trafic de drogue avec 4,4 millions de dollars; Stand: 07.05.2018 [] []
  3. Le Monde: La menace islamiste plane sur l´avenir gazier du Mozambique; Stand: 07.05.2018 []
  4. Club of Mozambique: Agreement signed to combat drug trafficking. Mozambique; Stand: 07.05.2018 []
  5. Le Monde:  WikiLeaks. Le pouvoir et la drogue font bon ménage au Mozambique; Stand: 07.05.2018 []
  6. Rabe: Korruption und Kreditskandal in Mosambik; Stand: 07.05.2018 []
  7. Transparency International: Corruption Perception Index 2016; Stand: 07.05.2018 []
  8. U.S. Agency for International Development: The development response to drug trafficking in Africa; Stand: 07.05.2018 []

Über Veronica / earthlink

Hallo, ich heiße Veronica und studiere im 7. Semester Deutsch-Französische Politikwissenschaft an der Universität Eichstätt-Ingolstadt. Ich interessiere mich sehr für den Bereich Entwicklungszusammenarbeit und freue mich deshalb, mit meinem Praktikum bei earthlink e.V. einen Einblick in die praktische Arbeit einer entwicklungspolitischen NGO bekommen zu können.
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