Der globale Markt für synthetische Drogen wird seit Jahren von Methamphetaminen dominiert. Schätzungen des UNODC zufolge konsumierten 2015 ca. 37 Millionen Menschen weltweit verschreibungspflichtige Medikamente und (Meth-)Amphetamine.
Methamphetamin-Konsum stellt vor allem in weiten Teilen Ost-und Südostasiens ein zunehmendes und ernstes Problem dar und ist der Grund, warum sehr viele Menschen therapeutische Einrichtungen aufsuchen. In den meisten Staaten war Methamphetamin die häufigste Drogenart, weshalb sich Abhängige in Behandlung begaben. Seit 2009 zählen amphetaminartige Substanzen in allen Ländern der Region zu den drei beliebtesten Drogenarten.
2012 konnten 12 Staaten in Asien einen Anstieg des Konsums feststellen. In Laos beispielsweise ist Methamphetamin die am häufigsten konsumierte Droge, in Kambodscha, China und Vietnam steht es an zweiter Stelle. China ist in absoluten Zahlen der größte Markt des Kontinents. Laut UNODC gibt es in den östlichen und südöstlichen Regionen Asiens, inklusive Ozeanien, die weltweit größte Zahl an Konsumenten, knapp 9,5 Millionen.

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Obwohl die Datenlage in Afrika schwierig ist, gibt es zahlreiche Hinweise dafür, dass auch hier der Konsum von Methamphetaminen zugenommen hat. Nigeria ist beispielsweise eines der wenigen Länder, zu dem es offizielle Statistiken gibt. Mit einer Verbreitungsrate von 1,4 Prozent innerhalb der Bevölkerung ist das Konsumniveau des Landes vergleichbar mit Asien und somit eindeutig höher als das in Europa. In Südafrika ist die Tendenz inzwischen ebenfalls steigend. In Behandlungsstellen sind Meth-Patienten die zweitgrößte Gruppe. In zahlreichen anderen Staaten des Kontinents werden immer mehr Fälle von Meth-Konsum bekannt.
In Lateinamerika und der Karibik ist der Konsum der Droge auf einem relativ niedrigen Niveau. In den vergangenen Jahren konnte jedoch ein leichter Anstieg festgestellt werden. Dies dürfte vor allem mit der größeren Verfügbarkeit zu tun haben, die mit einer erhöhten Produktion in der Region einhergeht. Speziell in Bolivien, Honduras, Costa Rica und Jamaika ist der Konsum amphetaminartiger Stimulanzien hoch, insbesondere unter Jugendlichen.

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In Europa war der Konsum von Methamphetaminen lange auf konstant niedrigem Level. Inzwischen ist auch hier eine steigende Verfügbarkeit festzustellen, inklusive in Ländern, in denen Meth-Konsum früher nicht üblich war. In Zypern, Deutschland und Griechenland sprechen Experten mittlerweile von „Problemkonsum“. Auch Osteuropa und das Baltikum sind davon betroffen. In Deutschland boomt die Droge vor allem im Grenzgebiet, in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und in Thüringen.
Quellen:
UNODC: World Drug Report 2015
UNODC: Global Synthetic Drugs Assessment 2014
INCB: Report of the International Narcotics Control Board for 2013
UNODC: Regional ATS Report 2013
UNODC: Regional ATS Report 2015
Die Zeit Online: Chrystal Meth, die Zeitgeistdroge – aufgerufen am 14.02.2018
UNODC: World Drug Report 2016