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| Bild: © n.v.

Entkriminalisierung am Beispiel Portugals

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Vor über zehn Jahren schaffte Portugal als erstes europäisches Land Gefängnisstrafen im Zusammenhang mit Drogenkonsum und -besitz ab. Zwischen „harten“ und „weichen“ Drogen wird hierbei nicht unterschieden: Konsum und Besitz von Heroin wurden ebenso entkriminalisiert wie Konsum und Besitz von Marihuana. Als Besitz für den persönlichen Gebrauch wird die Menge von bis zu 10 Tagesdosen der entsprechenden Droge veranschlagt. Entkriminalisierung ist nicht gleichbedeutend mit Legalisierung. Drogenkonsum ist in Portugal weiterhin verboten, das Vergehen wird jedoch verwaltungstechnisch sanktioniert und nicht zur Anzeige gebracht. Betroffenen wird juristische, psychosoziale und medizinische Beratung angeboten  – abgestimmt auf Art und Umfang des Konsums und des Besitzes. Unter bestimmten Umständen kommen beispielsweise Ersttäter straflos davon. Die Bandbreite der Sanktionierungen reicht von geringen Geldstrafen über gemeinnützige Arbeit bis hin zu Therapieauflagen. Eine Studie, die vom Cato-Institut im April 2011 herausgegeben wurde, zeigt, dass sich die Befürchtungen der Kritiker dieses Modells nicht bestätigt haben. So nahm der Drogenkonsum in Portugal insgesamt ab (auffallend bei Minderjährigen), ebenso die Rückfallquoten und die Zahl der HIV- Infektionen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Heroin und vergleichbaren Drogen sank um mehr als die Hälfte. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und den USA sind die veröffentlichten Zahlen beeindruckend.

Quelle: Studie des Cato-Instituts

Weiterer Link: Blog von Richard Branson

 

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