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Flucht

Korruption, Gewalt & Kriminalität – Honduras droht ein zweites Kolumbien zu werden

Am 22. Mai wurde in Honduras eine Koka-Farm gefunden. Sie umfasste ungefähr 84.000 Quadratmeter. Der Verdacht hatte sich erhärtet, weil man Chemikalien fand, die dazu benutzt werden die Blätter weiter zu verarbeiten. Im Zuge der Ermittlungen wurden immer häufiger entsprechende Felder überall im Land entdeckt. Die Sicherheitsbehörden gehen momentan davon aus, dass es sich hierbei um Experimente von kolumbianischen oder guatemaltekischen Banden handelt. Neue Erkenntnisse weisen darauf hin, dass die Farm vor ungefähr drei Jahren von kolumbianischen Ingenieuren aufgebaut worden ist. Sie hatten mit Absicht eine Lage ausgewählt, die abgelegen ist, in bergigen und regnerischen Gebieten Honduras‘, die gute Bedingungen für das Anpflanzen von Koka bedeuten. Es deutet immer mehr darauf hin, dass kriminelle Banden ein Interesse daran haben, das Land von einem Transitland zu einem Produktionsland für Kokain zu machen.

Trotz Verhaftung von zwei Drogenbaronen: Korrupte Politik sichert Geschäft des Sinaloa-Kartells

Der Ursprung des Drogenhandels liegt tief im Landesinneren, im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa. Unzugängliche Täler und Gebirge ermöglichen seit vielen Jahrzehnten den Anbau und Handel von Rauschmitteln. Es ist auch die Heimat der mächtigsten Verbrecherorganisation der Welt: dem Sinaloa-Kartell. Es ist ein weitläufig organisiertes Unternehmen. Zu seinem Vorstand gehörte auch Chapo Joaquín Guzmán, der im Januar 2017 festgenommen und den USA ausgeliefert worden war. Innerhalb Mexikos arbeitet das Kartell mit 16 Bundesstaaten, außerhalb kooperiert es mit Franchise-Unternehmen in 58 Ländern. Lange bestand das Hauptgeschäft des Kartells aus dem Schmuggel von Marihuana und Kokain. Seit 2008 verlagerte sich der Fokus jedoch auf Heroin, produziert in Mexiko. Außerdem ist das Sinaloa Kartell in Waffen- und Menschenhandel involviert. Auch mit Rohstoffen und Produktpiraterie verdienen sie ein Vermögen. Der „multinationale Konzern“ setzt Schätzungen zufolge hundert Millionen Dollar im Monat um. Riesige Mengen Schwarzgeld werden per LKW nach Mexiko transportiert. Dort wird das Geld zunächst gewaschen und später in Banken auf der ganzen Welt verteilt. Erst danach können es die Bosse wieder gebrauchen. Das Sinaloa Kartell arbeitet mit den Flores-Zwillingen aus Chicago zusammen, deren Gang bereits über mehr als 5000 Mitarbeiter verfügt. Sie kontrollieren Netzwerke und Städte in ganz Amerika und können bis zu zwei Tonnen Drogen im Monat bewegen.

Mexikanische Drogenkartelle nutzen illegalen Menschenschmuggel als Einnahmequelle

Die illegale Migration generiert Milliarden von Dollar für kriminelle Gruppen in Lateinamerika, insbesondere in Mexiko. Heutzutage zahlen Migranten ihrem Schmuggler 5.000 US Dollar, um in die Vereinigten Staaten ohne Papiere einwandern zu können. Tagelang wandern sie durch die Sonora Wüste. Der größte Teil dieses Geldes geht an Drogenkartelle, die inzwischen auch den gewinnbringenden Menschenschmuggel in ihre Geschäfte mit aufgenommen haben. Aufgrund der steigenden Preise des Schleichhandels infolge der Verschärfung der US-Einwanderungspolitik und der großen Anzahl an Migranten wachsen auch die Gewinne der Kartelle. Davon profitierten die kriminellen Netzwerke und haben sich eine Industrie in Milliardenhöhe aufgebaut, welche sie mit brutaler Gewalt schützen. Das allerdings führt zur Destabilisierung Mexikos und zwingt Tausende von Mexikanern in die Flucht.

Mexiko: Korruption und Gewalt soweit das Auge reicht

Veracruz, im Osten Mexikos, sei der korrupteste Staat im korruptesten Mitglied der OECD, so die International Crisis Group (ICG) in einem Ende Februar veröffentlichten Bericht. Zwischen Anfang Dezember und Ende Januar wurden über 230 Personen umgebracht und Stand Februar verschwanden in Veracruz 20.000 Personen, deren Verbleib ungewiss bleibt. Veracruz ist somit für 72 Prozent aller Fälle, in der Personen verschwanden, verantwortlich.

IS macht auch vor den Kleinsten nicht Halt: Kinder müssen unter Drogeneinfluss in den Krieg

Im Kampf um die Stadt Mossul bedient sich die Terrororganisation IS zunehmend dem Einsatz von Kindersoldaten. Sie bildet Kinder zu „Heiligen Kämpfern“ aus, unterzieht sie geradezu einer Gehirnwäsche, pumpt sie mit Drogen voll und schickt sie in den Krieg oder als Selbstmordattentäter direkt in den Tod. Anhänger der Terrormiliz bringen ihnen bei, wie man schießt, Kehlen durchschneidet und sich in die Luft sprengt, berichtet ein jesidischer Junge, der aus der Gefangenschaft des IS fliehen konnte.

El Salvador: Kein Dialog in Sicht

Die Mara Salvatrucha (MS13), eine kriminelle Bande, die in Nord- und Mittelamerika aktiv ist, unterbreitete der salvadorianische Regierung öffentlich ein Gesprächsangebot, um den kriegsähnlichen Zustand im Land zu beenden. Auch deutete die MS13 in diesem Zusammenhang ihre Bereitschaft an, sich eventuell selbständig aufzulösen. Von staatlicher Seite werden Verhandlungen jedoch abgelehnt, da die MS13 nicht ernst genommen werden könne. Der Minister für öffentliche Sicherheit Mauricio Ramírez Landaverde schloss die Möglichkeit eines Dialogs zwischen der Regierung und der MS13 aus, da es auf Seiten der Gang keinen tatsächlichen Willen zur Beilegung des Konflikts und der Auflösung der Gangstrukturen gebe.