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Uruguay

Brasilianische Gangs expandieren nach Peru

In Brasilien konnte einer der meistgesuchten peruanischen Drogenhändler gefasst werden, der zuvor ein Jahrzehnt lang auf der Flucht war. Seine Festnahme veranschaulicht die Entwicklung der peruanischen Kokaanbaustätten und deutet auf künftige Veränderungen des transnationalen Kokainhandels in Südamerika hin.

Korruption in Lateinamerika und der Karibik auf dem Vormarsch

Die Korruption in Lateinamerika und der Karibik ist in den letzten 12 Monaten in den Augen der Bewohner gestiegen. So lässt sich der kürzlich von Transparency International veröffentlichte Report „People and Corruption: Latin America and the Caribbean“ zusammenfassen. Mehr als 22.000 Menschen in 20 Ländern wurden dabei befragt. Trotz der Anti-Korruptionskampagnen vieler Regierungen steigt die Korruption weiter an, während das Vertrauen in die Behörden sinkt, fand der Report heraus. Transparency International spricht von einem besorgniserregenden Trend in der Region, der geschwächte staatliche Strukturen und Menschenrechtsverletzungen einschließt.

Lateinamerikanische Gangs weltweit auf dem Vormarsch

Am 2.August wurde der Kopf der MSX3, Balbín Antonio Castillo Nole, während einer Routine Polizeikontrolle in einem Viertel in Lima der peruanischen Hauptstadt festgenommen. Er wurde zunächst für einen normalen Passanten gehalten. Als er sich jedoch weigerte, sich zu identifizieren und versuchte zu fliehen, wurde er festgenommen. Es stellte sich später heraus dass es sich um Castillo handelt, der mehrere strafrechtliche Einträge hat. Er wurde wegen Drogenhandel, Entführung, Erpressung, Diebstahl und versuchten Mordes polizeilich gesucht.

Uruguay: Fokus auf Prävention und Behandlung

2005 wurde in Uruguay ein Fond gegründet aus Mitteln, die von Drogenhändlern beschlagnahmt werden. Seit 2010 flossen 14 Millionen US-Dollar in den Fond. Damit soll die Kriminalität gestoppt werden. Dies beinhaltet die Finanzierung von Drogenprävention, Behandlungs- und Rehabilitationsprogrammen und Strafverfolgungsinstitutionen, so Uruguays Nationaler Drogenrat (Junta Nacional de Drogas – JDN). Die Gesellschaft soll von den beschlagnahmten Geldern profitieren, indem durch Institutionen verschiedene Dienstleistungen bereitgestellt werde

Kanada legalisiert Cannabis-Konsum

Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn Politiker ihre Wahlversprechen einhalten. So wie der kanadische Premierminister Justin Trudeau. 2015 versprach jener die Legalisierung von Cannabis. Im April dieses Jahres legte die kanadische Regierung einen entsprechenden Gesetzesentwurf vor. Bis zum ersten Juli 2018 soll das Gesetz stehen. Schon 2013 gab Trudeau zu, fünf oder sechsmal Haschisch geraucht zu haben. Das Gesetz kann als Kapitulation gesehen werden. Obwohl die Polizei jährlich mehrere Milliarden Dollar zur Bekämpfung ausgab, war der Cannabis Konsum einer der höchsten weltweit. Die bestehenden Gesetze konnten auch Minderjährige nicht von Haschisch und Marihuana fernhalten. 21 Prozent der Teenager zwischen 15 und 19 konsumierten, laut Angaben der Regierung. Bei jungen Erwachsenen zwischen 20 und 24 seien es sogar 30 Prozent. Durch das Gesetz sollen Minderjährige vom Konsum abgehalten werden. Zum Beispiel soll der Verkauf an sie mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 14 Jahren bestraft werden. Ab 18 Jahren – den einzelnen Provinzen ist es überlassen, das Mindestalter weiter hochzusetzen – darf man bis zu 30 Gramm getrocknetes Cannabis besitzen und rauchen. Jedem Haushalt ist es zudem erlaubt, bis zu vier Pflanzen zum persönlichen Gebrauch zu ziehen. Die Samen sollen von staatlich anerkannten Lieferanten aus einem offiziell geprüften Anbau kommen. Die Regierung erhofft sich so auch, dem organisierten Verbrechen eine Einnahmequelle zu entziehen.

Gefängnisbanden Brasiliens expandieren in der Region

In Brasilien scheinen Gefängnisbanden über wesentliche Teile des Strafsystems zu herrschen. Längst geht ihr Einfluss auch über die Mauern hinaus und hält die Menschen in der Region in Atem. Ende April hat die mächtigste der brasilianischen Banden, Primeiro Comando da Capital – kurz PCC, einen spektakulären Raub in Paraguay vollzogen. Dabei soll sie eine große Summe Geld erbeutet haben. Die betroffene Sicherheitsfirma hat später eingeräumt, der Raub sei der größte in der Geschichte des Landes gewesen, mit einer gestohlenen Summe von 11.720.255 Dollar. Erstaunt waren die Behörden im Ort Ciudad del Este über die Vorgehensweise der Kriminellen. Denn es war kein minutiös geplanter Raub, sondern gleichte in seiner Ausführung einer militärischen Attacke. Die Angreifer waren schwer bewaffnet und lieferten sich über drei Stunden ein Feuergefecht mit den örtlichen Sicherheitskräften. Ein Waffendepot der Polizei wurde in Brand gesetzt, um den Einsatz zu erschweren. Zum Ort des Geschehens eilende Polizisten wurden von Scharfschützen ins Visier genommen. Es gleicht einem Wunder, dass nur ein Beamter bei dem Einsatz ums Leben gekommen ist. Dieser Vorfall wird in Paraguay als ein Angriff auf das Land interpretiert. Sicherheitsbehörden in der gesamten Region melden erhöhte Aktivität der Gang. Bolivien, Argentinien, Uruguay und Paraguay befürchten, dass die Gang expandiert und so zu einem transnationalen Sicherheitsproblem für einen breiten Teil des südamerikanischen Kontinents wird.