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Lateinamerika

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Kokapflanzen in Bolivien (c) Rchphoto | Dreamstime.com

Die Drogenproblematik stellt in einer zunehmend globalisierten Welt auch in Lateinamerika ein vielschichtiges Problem dar. Neben den Drogenpflanzen produzierenden Ländern wie Kolumbien, Bolivien und Peru spielen auch Durchgangsländer wie Argentinien, Brasilien, Mexiko, Venezuela oder Chile eine bedeutende Rolle. Steigende Nachfrage, strukturelle Entwicklungsprobleme und riesige Gewinnspannen kurbeln Produktion und Handel an. Kein Land Lateinamerikas bleibt von der Drogenproblematik unberührt. Hier finden sich hervorragende Bedingungen zur Etablierung von Drogenkulturen: Strukturelle Probleme (Unerschlossenheit der subtropischen Gebiete, fehlende staatliche Institutionen, Armut und interne politische Konflikte) erleichtern es neben günstigen Klimabedingungen der hohen Weltmarktnachfrage nachzukommen. Die Mechanismen des Drogenhandels  begünstigen eine entsprechende Anpassung in den Produzentenländern – ähnlich dynamisch wie die Marktbewegungen legaler Produkte.

Daneben fordert der illegale Drogenhandel Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in den Ländern Lateinamerikas heraus. Ein Kreislauf aus wirtschaftlichen Strukturverzerrungen, sozialer Ungleichheit, Korruption und Gewalt etabliert sich.

Auch der Konsum nimmt aufgrund sich entwickelnder interner Absatzmärkte zu. Was die pflanzenbasierten Suchtmittel betrifft, so konzentriert sich Drogenkonsum in Lateinamerika auf Marihuana, Kokain, Kokainpaste – Heroin wird vornehmlich in Mexiko konsumiert. Allgemein lässt sich feststellen, dass der Konsum in Lateinamerika aufgrund von Preisverfall und durch neue Marktmechanismen (z.B. Verringerung der Absatzkanäle in die Industrieländer) steigt.

 

Quelle:

GTZ: Drogen & Entwicklung in Lateinamerika – Strategien, Erfahrungen, Projektbeispiele

 

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