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Peru: USA und Peru übernehmen geteilte Verantwortung im Kampf gegen Drogenhandel

| Bild: © n.v.

Vergangene Woche empfing der peruanische Präsident Ollanta Humala den US-amerikanischen Vizeaußenminister William Burns.

Bei dem Gespräch gab William Burns bekannt, dass die Vereinigten Staaten die Verantwortung im Kampf gegen den Drogenhandel zusammen mit Peru übernehmen wollen.

Dies betonte auch Barack Obama in einer Ansprache am vergangenen Freitag: schon allein das hohe Konsumniveau von Kokain in den Vereinigten Staaten mache eine Zusammenarbeit notwendig.

William Burns erklärte in Lima, dass ein echter Erfolg nur durch Maßnahmen auf allen Ebenen möglich sei. Dazu zählten alternative Entwicklungsstrategien und alternative Anbauprodukte, das allgemeine Verbot des Drogenanbaus, die Vernichtung von Anbauflächen und der Informationsaustausch zwischen den beiden Ländern. Die gemeinsame Kooperation solle verfestigt und fortgesetzt werden. Die USA und Peru hätten in der Vergangenheit schon sehr gut zusammengearbeitet.

Die Vereinigten Staaten unterstützten den Anti-Drogenkampf in Peru bereits letztes Jahr mit 70 Millonen Dollar. Die Botschafterin der Vereinigten Staaten in Lima gab bekannt, dass die finanzielle Hilfe zur Bekämpfung des Drogenhandels auch dieses Jahr wieder dementsprechend hoch ausfallen werde.

Burns betonte außerdem, dass die beiden Länder zukünftig nicht nur in der Drogenbekämpfung sondern auch in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Handel, Wirtschaft und Sicherheit ihre Zusammenarbeit verstärken wollen. Zu diesem Zweck schickte die amerikanische Regierung eine Delegation von Beamten aus verschiedenen Ministerien nach Peru. Diese führten laut US-Angaben sehr produktive Gespräche mit ihren peruanischen Kollegen.

Auch der peruanische „Anti-Drogenbaron“ Soberón, der für die Drogenbekämpfung in Peru zuständig ist, ist mit der Zusammenarbeit der beiden Länder zufrieden. Eines der Ziele der peruanischen Regierung sei zum Beispiel die Reduzierung der kriminellen Organisationsstrukturen um 50%. Dies solle bis zum Jahr 2016 erreicht werden.

Soberón gab jedoch auch zu, dass Peru die Ziele zur Reduzierung der Anbauflächen für Koka bisher nicht erreicht habe. Die Anbauflächen für Kokablätter seien im vergangenen Jahr sogar von 42.000 auf rund 70.000 Hektar angestiegen. Mitte August hatte Peru die Vernichtung der Anbauflächen für eine Woche lang ausgesetzt. Dies hatte in den Vereinigten Staaten für Überraschung und auch in Peru für Kritik gesorgt. Laut Soberón habe es jedoch keine Unstimmigkeiten mit den Vereinigten Staaten gegeben. Er rechtfertigte diese Maßnahme mit der Notwendigkeit die bisherigen Programme zur Drogenvernichtung nochmals zu überdenken und zu optimieren. Laut Soberón müsse die Vernichtung der Anbauflächen vor allem nachhaltig sein.

Experten schätzen, dass Peru mittlerweile der weltweit größte Kokaproduzent ist.

 

Artikel auf ABC Color(Spanisch)

Artikel auf Aeronoticias (Spanisch)

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