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USA setzt im Drogenkrieg zunehmend auf Söldner

| Bild: © n.v.

Ein kleines Büro des Pentagons, namens CNTPO (Counter Narco-Terrorism Programm Office), hat sich klammheimlich zu einem der größten Auftraggeber für internationale private Sicherheitsfirmen entwickelt. In den vergangenen Jahren wurden von diesem Büro aus Verträge im Wert von mehr als drei Milliarden Dollar an private Sicherheitsunternehmen vergeben. Ursprünglich zur Bekämpfung von drogen-finanziertem Terrorismus ins Leben gerufen, interpretiert das Büro seine Aufgaben mittlerweile sehr breit und vergibt Aufgaben aller Art und auf der ganzen Welt. Dieses Büro wird seit 1995 von einer Zivilperson geleitet, ist aber dem Pentagon unterstellt. Es ist jedoch bürokratisch so tief versteckt, dass es nicht einmal über eigene Räumlichkeiten im Pentagon verfügt. Das CNTPO verfügt zwar nicht über große Bekanntheit, ist in gewissen Kreisen jedoch extrem unbeliebt. Im Jahre 2009 beispielsweise vergab es den Auftrag, die afghanischen Polizeieinheiten zu trainieren, an die Firma Blackwater. Bereits zuvor war Blackwater in negative Schlagzeilen geraten, denn sie hatte im Rahmen eines anderen Auftrags mehrere Hundert Waffen gestohlen, die eigentlich für die afghanische Polizei vorgesehen waren. Der Aufgabenbereich des CNTPO reicht mittlerweile von „Transportflügen in Afrika“ bishin zu „Medienanalysen und Webseitenentwicklung für die pakistanische Regierung“. Die sogenannte „Wartime Contracting Commission“, welche für die Eindämmung von „Kriegsprofiteuren“ zuständig ist, sieht die Entwicklung des CNTPO mit Besorgnis: „Dabei handelt es sich um sehr wichtige und spezielle Aufgaben, die am besten in Händen unserer eigenen Special Forces verbleiben sollten, die eigens dafür ausgebildet wurden,“ so ein Vertreter der Kommission.

Private Sicherheitsunternehmen, wie die Firma Blackwater, haben in der Vergangenheit bereits negative Schlagzeilen gemacht, vor allem im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen. Blackwater ist in die Misshandlungen der Kriegsgefangenen im irakischen Abu Ghraib verwickelt, welche in den Jahren 2003 und 2004 weltweit für Aufruhr sorgten.

Link zum Artikel „Pentagon´s War on Drugs Goes Mercenary“ (Englisch)

Link zum Artikel von Amnesty International (Englisch)

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