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Dominikanische Republik: Medienzensur bei Berichten über Drogenhandel

| Bild: © n.v.

Erfolgsmeldungen im Zusammenhang mit kleineren Drogendelikten und regelmäßige Berichte über unbedeutende Verhaftungen verschleiern die Tatsache, dass der Drogenhandel in der Dominikanischen Republik floriert. Der Inselstaat ist eine Umschlagplattform von internationaler Bedeutung. Nachdem eine Politikerin kürzlich in Santiago den Behörden vorwarf, nicht wirklich effektiv gegen den Drogenhandel vorzugehen – sie bezeichnete es als ein „Picken nach Kakaobohnen“ – sah sie sich anschließend schweren Drohungen und Vorwürfen ausgesetzt. Insider vermuten, dass täglich tausende Kilogramm Drogen über die Dominikanische Republik in die Vereinigten Staaten, nach Europa und Lateinamerika geschleust werden. Und trotzdem wird dieses Thema in den nationalen Medien totgeschwiegen. Bedroht eine Politik der Einschüchterung  Presse- und Meinungsfreiheit? Ein Mitarbeiter der Nationalpolizei, der nicht möchte, dass sein Name veröffentlicht wird, gab an, dass die Behörden regelmäßig konkrete Informationen darüber erhielten, welche kleineren Drogenhändler abgefangen werden sollten – ganz in der Nähe befänden sich jedoch die wirklich bedeutsamen Umschlagplätze, die nicht angerührt würden. In den Medien würde die Realität gezielt verzerrt dargestellt, um das Volk zu beruhigen.

Quelle: hispaniola.eu: Dominikanische Republik – Muss geschwiegen werden? (nicht mehr aufrufbar)

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