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44 Tote bei blutiger Auseinandersetzung in mexikanischem Gefängnis

| Bild: © n.v.

Eine gewaltsame Auseinandersetzung, die vergangenen Sonntag in einem überfüllten Gefängnis in der mexikanischen Stadt Apodaca stattfand, forderte 44 Tote und gehört damit zu den blutigsten Konflikten, die in letzter Zeit in Mexikanischen Gefängnissen stattfanden. Nach Angaben eines Regierungssprechers kam es im Zuge eines Machtkampfes zu Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern von Los Zetas und des Golf-Kartells, die mit Stichwaffen, Steinen und Knüppeln aufeinander losgingen. Die beiden kriminellen Vereinigungen gehören zu den mächtigsten Akteuren im mexikanischen Drogenkrieg.

Seit nunmehr zwei Jahren kämpfen die Zetas, früher Teil des Golf-Kartells, mit ihren früheren Verbündeten um die Kontrolle der Drogenrouten und der lokalen Drogenmärkte in den mexikanischen Bundesstaaten Tamaulipas und Nuevo León an der Grenze zur USA. Die Zetas haben zudem massive Gefängnisausbrüche organisiert, um Mitglieder zu befreien und Häftlinge für ihre Vereinigung zu rekrutieren.

Seit die Gefängnisse in Zentralamerika durch den Drogenkrieg weit über ihre Kapazität gefüllt sind, gehören dort gewaltsame Konflikte zur Tagesordnung. In mexikanischen Gefängnissen sind letztes Jahr laut Medienberichten 124 Menschen bei Aufständen und Revierkämpfen ums Leben gekommen. Die Überfüllung der Gefängnisse hat sich inzwischen zu einem gravierenden Problem entwickelt. Lokalen Berichten zufolge sind im Gefängnis in Apodaca 3000 Menschen inhaftiert, obwohl dieses nur für 1500 ausgelegt wurde. Und das ist kein Einzelfall. Erst vor wenigen Tagen starben bei einem Gefängnisbrand in Honduras über 350 Insassen. Auch dort waren doppelt so viele Sträflinge inhaftiert wie ursprünglich vorgesehen.

In Lateinamerika sei die Verantwortung für die Gefängnisse aufgegeben worden, so Jose Miguel Vivanco, der Direktor der amerikanischen Zweigstelle von Human Rights Watch in Washington. In vielen Gefängnissen würden inzwischen die Häftlinge die Regeln selbst bestimmen.

 

Link zum Artikel in „The New York Times“ (Englisch)

Link zum Artikel in „The Wall Street Journal“ (Englisch)

Link zum Artikel bei “Spiegel Online“

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