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UN glaubt Kampf gegen Drogenwirtschaft in Afghanistan bereits verloren

| Bild: © n.v.

Vergangenen Donnerstag forderte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die internationale Gemeinschaft auf, ihren Kampf gegen die Drogenwirtschaft in Afghanistan zu intensivieren. Die Opiumproduktion sei im vergangenen Jahr um 61 Prozent angestiegen, so Ki-moon. „Die Zeit ist nicht auf unserer Seite“, führte er weiter an.

Das Problem beschränke sich nicht nur auf die Menschen, die Drogen missbrauchen, sondern bedrohe den gesamten afghanischen Staat, erklärte er Abgeordneten am letzten Donnerstag in Wien. „Die afghanische Regierung muß das Drogenproblem zur Chefsache erklären“, forderte er weiter. Diese gab daraufhin zu bedenken, dass zunächst die Sicherheit im Land gewährleistet sein müsse, bevor man sich dem Drogenproblem mit gesamter Kraft widmen könne.

Gemäß eines Berichts der Vereinten Nationen stieg der Umsatz, den die Drogenwirtschaft in Afghanistan letztes Jahr generierte, auf 1,4 Milliarden US-Dollar. Diese große Menge an Geld verschärft bzw. vergrößert Folgeprobleme der illegalen Drogenwirtschaft: Korruption, organisiertes Verbrechen und in manchen Fällen sogar terroristische Aktivitäten oder Aufstände bzw. Auflehnung gegen den Staat.

Die Regierung in Kabul versteht die internationale Sorge, erklärt aber gleichzeitig, dass sich der Großteil des Mohnanbaus in Afghanistan auf neun unsichere Provinzen beschränke. Die internationale Gemeinschaft solle stärker daran arbeiten, dass Komponenten, die zur Heroin- bzw. Opiumherstellung nötig sind, gar nicht erst ins Land kommen.

Offensichtlich ein schwierig zu lösendes Problem, vor allem dann, wenn beide Seiten von der anderen mehr Engagement fordern.

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