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Kolumbien: USA bilden Anti-Drogen-Einheiten aus

| Bild: © n.v.

In einem neu gebauten Dschungelcamp im kolumbianischen Tiefland, drei Stunden südlich von Bogotá, werden Anti-Drogen-Einheiten aus ganz Lateinamerika ausgebildet. Bei dem Camp handelt es sich um ein 17.000 Hektar großes hochmodernes Elite-Trainingscamp mit Schießständen, Hubschrauberplattformen, Hindernisparcours und experimentellen Drogenplantagen mit angeschlossenen Drogenlabors. Der Bau des Zentrums, das zum Teil bereits fertig gestellt ist, kostet 90 Millionen Dollar und wird größtenteils von den USA aus ihrem sieben Milliarden Dollar schweren Etat für den Drogenkrieg in Kolumbien finanziert. Im Hauptquartier des Dschungelkommandos trainieren rund 70 schwerbewaffnete Männer für ihre Mission – den Krieg gegen die Drogen. Im Camp lernen sie unter anderem wie man ohne Streichhölzer Feuer macht, welche Pflanzen man essen kann und wie man aus Bambus , einem Stück Stoff und etwas Kohle Wasserfilter baut. Dabei gilt das „Commando Jungla“ als eines der härtesten Trainings der Welt für Spezialtruppen. „Ziel der Ausbildung ist, dass die Jungs in Krisensituationen schnell und richtig reagieren“ sagt Armando Lozano, der Verantwortliche des Camps und Veteran des Kommandos. Wie bei einem richtigen Einsatz auch, erfahren die Truppen beim Training erst kurz vorher worum es geht. Denn Spezialkommandos müssen effizient, verschwiegen und anonym sein. Sie tauchen aus dem Nichts auf, erledigen ihre Mission und verschwinden wieder. Allerdings bezweifeln viele Kritiker, dass sich der Aufwand lohnt, da das Beispiel Mexiko aufzeigt, in welchem Ausmaß die Drogenmafia die Sicherheitskräfte im ganzen Land infiltriert. Des weiteren wird angezweifelt, inwieweit ein Dschungeltraining für den Einsatz in Städten gegen einen unsichtbaren Feind, der sich mit der Zivilbevölkerung vermischt und Politiker und Autoritäten korrumpiert und zerschlägt, überhaupt Sinn macht.

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