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Maßnahmen gegen Drogenhandel in Westafrika

| Bild: © n.v.

Einer neuen Studie der „Open Society Initiative for West Africa“ (OSIWA) zufolge, schadet der florierende Drogenhandel der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der Staaten Westafrikas erheblich. 1)

In der Region wurde bis vor kurzem weder Kokain angebaut, noch in großen Mengen konsumiert. Dennoch ist die Region zum Transitland geworden, manche sehen das als Auswirkung der Globalisierung. Denn um den Drogenhandel zu bekämpfen haben Europa und die USA versucht die bekannten Schmuggelrouten aus den Transitländern Süd- und Mittelamerikas zu schließen. Doch wie so oft wurde dadurch ein Problem eher verlagert als gelöst. 2)

Da sich Europa als neuer Markt für Kokain etabliert hat, ist Westafrika seine relative Nähe zu den europäischen Grenzen zum Verhängnis geworden. Laut der OSIWA werden schon 50% des Kokains, das nicht in die USA verschifft werden soll, über Westafrika transportiert. 3) Doch noch aus anderen Gründen ist die Region attraktiv für Organisierte Verbrecherbanden. Die staatlichen Behörden haben oft kaum Kontrolle (die Polizei ist kaum ausgerüstet) über die Lage, oft sind sie auch korrupt und mischen sich nicht in die Drogengeschäfte ein. 2) Außerdem ist die überwiegend junge, hoffnungslose und schlecht ausgebildete Bevölkerung der Region, leichte Beute für die Drogen Syndikate, sowohl um die Drecksarbeit zu erledigen, als auch als Konsumenten. 4)

Die Folgen der zunehmenden Ausbreitung der Drogensyndikate, sind für die Region, die eine der am wenigsten entwickelten der Welt ist 5), laut OSIWA verheerend. Einerseits steigt die Zahl der Abhängigen, andererseits werden die Staaten noch mehr korrumpiert und verhindern so effektive Politik zu Bekämpfung der Armut. Die Leichtigkeit mit der sich das organisierte Verbrechen die Macht in den Staaten erkauft, verwundert nicht angesichts der Tatsache, dass der Gewinn aus dem Drogenhandel in einigen Ländern das BIP übersteigt. 4)

Um dem Problem her zu werden, wurde Anfang Februar die „West Africa Commission on Drugs“ gegründet. Sie soll Pläne gegen den zunehmenden Drogenhandel erarbeiten und die Auswirkungen der kriminellen Machenschaften auf die Entwicklung der Region thematisieren. Die bisherigen staatlichen Initiativen waren laut OSIWA ein Fehlschlag, weil sie es versäumten NGO´s und die Zivilgesellschaft mit einzubeziehen. Denn in der Gesellschaft haben die Drogenbarone oft ein hohes Ansehen, sind sie doch die einzigen die ein bisschen Hoffnung bieten der Armut zu entkommen. Durch die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft will die Drogenkommission versuchen, in der Bevölkerung ein Bewusstsein der Auswirkungen des Drogenhandels zu schaffen und somit ihre Unterstützung für weitere Maßnahmen sichern. 4)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. „Drug trafficking in West Africa worsens Report“ – Awoko – Link nicht mehr abrufbar – 09.01.14
  2. „Africa Drug Problem“ – New York Times – aufgerufen am 22.02.2023
  3. „Drug trafficking in West Africa worsens Report“ – Awoko – Link zum Artikel nicht mehr abrufbar am 14.03.2014
  4. „Falling on fertile grounds: The rise of drug trafficking and the role of CSOs in West Africa“ – OSIWA – aufgerufen am 22.02.2013
  5. siehe UN- Development Index

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