Zum Inhalt springen

Erkenntnisse des Weltdrogenberichts 2013 – Teil 2: Weltweiter Drogenhandel

| Bild: © n.v.

Nachdem wir uns im ersten Teil mit den Veränderungen hinsichtlich der Drogenproduktion befasst hatten, werden nun die neuen Trends im Handel unter die Lupe genommen:

Kokain

  • Die Menge an weltweit beschlagnahmtem Kokain sank leicht.
  • Es ist jedoch eine geographische Verschiebung des Handels feststellbar: Während die Beschlagnahmungen in Nordamerika zurückgehen, stiegen sie in Asien, Ozeanien sowie Zentral- und Südamerika z.T. deutlich an.
  • Auch West- bzw. Ostafrika werden zunehmend vom Kokainhandel frequentiert.
  • Von Kolumbien aus wird die sogenannte Atlantische Route (z.B. nach Portugal, dem Vereinigten Königreich oder in die Niederlande) immer häufiger verwendet.
  • In Kolumbien werden nicht nur die meisten Drogen produziert, sondern auch beschlagnahmt (200 Tonnen jährlich). Auf Platz 2 folgen die USA.

Opium

  • Die Menge an weltweit beschlagnahmten Opiaten ging signifikant nach oben.
  • In der Region um Afghanistan, in Südostasien und in Nordamerika wurden vermehrt Heroinlieferungen gestoppt. Besonders besorgniserregend: Offenbar stammt immer mehr Heroin in Südostasien nicht mehr aus den direkt dort produzierenden Staaten wie Myanmar und Laos, sondern direkt aus Afghanistan.
  • Auch in Ozeanien sind Anstiege zu verzeichnen.
  • In West- und Mitteleuropa sowie in der Türkei ging der Handel mit Opiaten dagegen zurück.
  • Die sogenannte Balkanroute, auf der Heroin von Afghanistan über den Balkan nach Westeuropa gelangt, wird nicht mehr so häufig frequentiert, bleibt aber dennoch die wichtigste Transitstrecke.
  • Im Gegenzug hat sich offenbar eine neue Drogenroute von Afghanistan über Pakistan, Irak oder den Iran gebildet.

Cannabis

  • Die Menge an weltweit beschlagnahmtem Cannabis sank in zu vernachlässigendem Maße.
  • Der Handel an Marihuana nach Europa stieg an, während bei Haschisch das Gegenteilige der Fall ist. Die Mehrheit der Drogen kommt hierbei immer noch aus Marokko, während in Osteuropa und Westasien Afghanistan der dominierende Versorger bleibt.
  • Die meisten Beschlagnahmungen gelingen aber immer noch in Nordamerika, meistens in den USA und in Mexiko: Etwa 50% des weltweit abgefangenen Cannabis geht dort in polizeiliche Hände.

Amphetamine

  • Die Menge an weltweit beschlagnahmten Amphetaminen stieg in gewaltigem Maße auf einen bisherigen Rekordwert.
  • Besonders in West- und Mitteleuropa sowie Ozeanien wuchs die Menge an beschlagnahmten Amphetaminen, nachdem sie die Jahre zuvor zurückgegangen war.
  • Die am meisten frequentierte Region ist aber Mexiko. Auch der Mittlere Osten und Südwestasien sind vermehrt betroffen.

Transportmittel

  • Die Nutzung des Seeweges ist stark im Steigen.
  • Zwar finden nur 14% aller Drogentransporte auf maritimem Wege statt (Landweg: 52%, Luftweg: 37%) – betrachtet man jedoch die Gesamtmenge, so werden 41% aller weltweit transportierten Drogen per Boot oder Schiff geschmuggelt (Landweg: 54%, Luftweg: 5%), da per Seeweg eine deutlich höhere Quantität an versandten Drogen erreicht werden kann als z.B. via Flugzeug.

Ausführlichere Informationen finden sich im kompletten World Drug Report 2013.

In den nächsten Tagen folgt dann der dritte Teil. Dann widmen wir uns den Veränderungen im Drogenkonsum.