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Die Kinder der Drogenkartelle – Teil 1

| Bild: © n.v.

Die meisten sind in Entbehrung aufgewachsen, gezwungen zu arbeiten, um zu überleben, mit wenigen oder keinen Möglichkeiten Bildung zu bekommen und in vielen Fällen werden sie Opfer häuslicher Gewalt.

Es gibt solche, die in Massenentführungen rekrutiert und  bedroht wurden, um für die Kartelle zu arbeiten, weshalb sie gezwungen wurden,  das Spielzeug für Waffen zu tauschen. Aber es gibt auch manche die sich, unter dem Versprechen eines „besseren Lebens“, freiwillig den Drogenkartellen anschliessen. Das sind die sogenannten „Niños del narco“, Kinder der Drogenkartelle.

 

Risikobereit, billig und wertlos

Es sind Jugendliche, die das Geld suchen,  Macht und  Respekt,  zu allem bereit, um dies zu bekommen: ermorden, foltern, entführen, bereit zum Gnadenschuss… zu allem.  Die Veteranen der Kartelle wissen das und nutzen es aus. Sie kennen sie als risikobereit, billig und wertlos. Attraktive Gründe um sie anzuwerben.

Institutionen und Experten betonen, dass der Wagemut mit dem ein Jugendlicher handelt, sie attraktiv für die Drogenkartelle macht, denn durch ihr Alter realisieren sie oftmals nicht die Dimension der Verbindung zwischen Aktion und Schädigung und sie sind dazu in der Lage fast alles zu tun: „Da sie so jung sind, ist ihr ethischer Sinn oftmals noch verschwommen“ sagt Reguillo, Akademiker am wissenschaftlichen Institut ITESO:

Dazu kommt: die Schutzlosigkeit, in der sie leben, macht sie leicht ersetzbar. Sie verdienen wenig Geld, das heisst die Drogenkartelle sparen an ihnen. Außerdem verbietet die mexikanische Verfassung Gefängnis oder Jugendstrafanstalt für Personen, die jünger als 14 Jahre alt sind, weswegen ihnen die Freiheit sicher ist, egal welche Straftat sie verbrochen haben.

 

Eingang ohne Ausweg

Für die organisierte Kriminalität zu arbeiten, ist eine Entscheidung, die sie selbst treffen oder zu der sie gezwungen werden, in der Kindheit oder der Jugend, aber die sie ihr Leben lang zeichnen wird.

Für einen Jugendlichen, der für die Drogenkartelle gearbeitet hat, ist es ein schwieriger und meistens ein unerreichbarer Weg, ihr Leben, weit weg von dieser Umgebung, wieder aufzubauen.

Einmal fesgenommen, obwohl sie Minderjährige sind, werden ihre Daten bei der Polizei registriert und gespeichert, weshalb es wenig wahrscheinlich ist, danach in ein stabiles Arbeitsverhältnis übernommen zu werden.

“Viele waren schon im Gefängnis und ihr polizeiliches Führungszeugnis bleibt gespreichert, so dass dir Niemand einen Job gibt und dann gibts auch nichts  zu essen. Die einzige Möglichkeit zu überleben ist zu stehlen”,  sagt die traurige und resignierte Stimme des Informaten Huertas.

Außer den fehlenden Erwerbsmöglichkeiten für einen Vorbestraften, besteht auch die Kriminalisierung durch die Gesellschaft. So werden sie von einem großen Teil der Gesellschaft (vor)verurteilt, gefürchtet und abgelehnt. Weit weg davon ihnen eine Chance zu geben, sich zu ändern und zu bessern, werden sie so zu einem Leben in der Kriminalität verdammt und dies obwohl sie nur Kinder sind.

 

 

 

BBC Mundo: Los „niños soldados“ del narcotráfico en México

emol.Mundo: La dura realidad de los niños sicarios en México: Mandatados para asesinar y torturar

Vivirméxico: Niños sicarios, el problema que México ya no puede esconder – nicht mehr verfügbar

El Toque: México: los niños sicarios – nicht mehr verfügbar

LA RAZÓN.es: Los niños del narcotráfico

Infonews: Los niños del narco – Seite nicht mehr aufrufbar

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