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Weltdrogenbericht 2014

| Bild: © n.v.

Auch dieses Jahr widmen wir uns den Kernaussagen des jährlich veröffentlichten Weltdrogenberichts des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC). Der Bericht stellt in seiner Gesamtanalyse fest, dass der weltweite gelegentliche und problematische Drogenkonsum stabil im Vergleich zu den Vorjahren geblieben ist. Die Gesamtzahl der Drogenkonsumenten erhöht sich konstant mit dem Wachstum der Weltbevölkerung. 2012 starben ca. 183.000 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Dieser Wert entspricht einer Todesrate von 40 Toten pro einer Million Menschen in der Altersgruppe zwischen 15 und 64. Ca. 243 Millionen Menschen haben im Jahr 2012 illegale Drogen genommen. Die Zahl der Konsumenten mit einem kritischen Konsumverhalten bleibt stabil bei ca. 27,5 Millionen Menschen. Besorgniserregend hierbei ist, dass nur einer von sechs Abhängigen Zugang zu Drogenrehabilitationsprogrammen hat. Auch wenn Cannabis in der Öffentlichkeit oft als die harmloseste unter den illegalen Drogen dargestellt wird, ist die Zahl derer, die sich wegen übermäßigem Konsum behandeln lassen, im letzten Jahrzehnt stark angestiegen (vornehmlich in Nord-, Mittel- und Südamerika, Ozeanien und Europa). Nichtsdestotrotz bleiben Opiate in Asien und Europa die Hauptmissbrauchsdrogen sowie Kokain in Nord-, Mittel- und Südamerika. Die Zahl derer, die Drogen injizieren, liegt bei ca. 12,7 Millionen. Besonders gefährlich ist die Situation in Ost- und Südosteuropa. Die Zahl derer, die Drogen injizieren, liegt 4,6-mal höher als der globale Durchschnitt. Weltweit leben durchschnittlich 13,1% der Menschen, die Drogen injizieren mit HIV, das sind ca. 1,7 Millionen. HIV unter Drogenkonsumenten ist aufgrund mangelnder Präventionsmaßnahmen besonders in Südwestasien, Ost- und Südosteuropa ein Problem (28,8% und 23%). Mehr als die Hälfte der Menschen, die Drogen injizieren leben mit Hepatitis C. Besonders effektive HIV-Vorsorgeprogramme existieren in West- und Zentraleuropa, doch die seit kurzem ansteigende Zahl HIV-Infizierter in Südeuropa zeigt, wie schnell sich die Situation verändern kann, wenn staatliche Vorsorgeprogramme gekürzt werden.

Opiate

Opiate fordern jährlich die meisten Drogentote und verursachen die meisten Krankheiten. Das dritte Jahr in Folge ist Afghanistan das Land mit der größten Fläche zur Schlafmohn- Kultivierung (2012: 154.000; 2013: 209.000). Auch Myanmar verzeichnet einen Ausbau der Opiumproduktion. Die weltweite Heroinproduktion 2013 fällt auf die Werte von 2008-2011 zurück. 2013 waren weltweit 296.720 Hektar zum Anbau von Schlafmohn kultiviert. Afghanisches Heroin erschließt sich konstant neue Märkte in Ozeanien und Südostasien. In West- und Zentraleuropa sinkt der Konsum von Opiaten hingegen. Besonders in den USA ist der Konsum von Heroin wieder auf dem Vormarsch, da der Zugang zu synthetischen Opiaten deutlich erschwert wurde. Wir berichteten bereits im Februar über diese Entwicklung. 1)

Kokain 

Die weltweite Verfügbarkeit von Kokain ist sinkend. 2012 war die geringste Fläche zum Anbau von Kokasträuchern seit Beginn der Aufzeichnungen 1990 festgestellt worden, nämlich 133.700 Hektar. Das sind 14% weniger als noch 2011. Insgesamt stieg auch die Menge an konfiszierten Drogen von 634 Tonnen (2011) auf 671 Tonnen (2012). Die Beschlagnahmungen fanden hauptsächlich in Südamerika, West- und Zentraleuropa statt. Der Konsum in Nordamerika geht aufgrund eines Angebotmangels beständig zurück. Auch in West- und Zentraleuropa sinkt das Angebot. Dafür verbreitet sich die Droge in Südamerika aufgrund wachsender Urbanisierung. Besonders in Brasilien steigt der Kokainkonsum rasant.

Cannabis  

Cannabis ist und bleibt die am weitesten verbreitete Droge der Welt. Die Märkte der meisten Länder basieren auf starker Produktion im eigenen Land. Haschisch wird hauptsächlich in Nordafrika, dem mittleren Osten und Südwestasien produziert. Der Marihuanakonsum geht besonders in West- und Zentraleuropa zurück. In den USA ist Cannabis aufgrund der voranschreitenden gesellschaftlichen Akzeptanz wieder auf dem Vormarsch. Um die Auswirkungen der Legalisierung der Droge wie beispielsweise in Colorado, Washington oder Uruguay zu untersuchen, müssen in den nächsten Jahren kontinuierlich Daten gesammelt werden. 2)

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Tragischer Tod Philip Seymour Hoffmans offenbart Auswüchse der US Heroinproblematik – erschienen am 05.02.2014 – Zugriff am 18.07.2014
  2. Weltdrogenbericht 2014

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