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Argentiniens Rolle im internationalen Drogenhandel wächst

| Bild: © n.v.

Gemäß eines Berichts des IASC ist die derzeitige argentinische Regierung unter Präsidentin Christina Kirchner in mehrere Skandale verwickelt, die darauf hindeuten, dass das Land zunehmend den Handel mit illegalen Substanzen begünstigt. Neben Korruption und Geldwäsche wird hohen Regierungsbeamten vorgeworfen, die Einfuhr von Stoffen erleichtert zu haben, die zur Herstellung chemischer Drogen benötigt werden. Zum Beispiel erleichterte der ehemalige Anti-Drogen-Chef Jose Ramon Granero die Einfuhr von Ephedrin ins Land zwischen 2004 und 2008.
Ephedrin ist ein pflanzliches Alkaloid, welches in Ephedra und Sida Gewächsen vorkommt.
Es wird zur Herstellung von Pharmazeutika, aber auch zur Herstellung von Methamphetamin benötigt. 48 Tonnen Ephedrin wurden ins Land importiert, von denen nur acht Tonnen an die Pharmaindustrie gingen und die restlichen 40 Tonnen landeten  wahrscheinlich in den Händen von kriminellen Gruppen wie dem mexikanischen Sinaloa Kartell und Kolumbiens Oficina de Envigado Kartell.
Laut einigen Berichten erfolgte die Ephedrin-Einfuhr auf Anweisung. Darüber hinaus spendeten die Pharmaunternehmen, die einen großen Teil des Ephedrins importierten, 1.500.000 $ zur Präsidentschaftskandidatur 2007 von Präsidentin Kirchner, was ein Drittel der Kampagnen-Spenden darstellte. Präsidentin Kirchner versäumte es im Fall Granero, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten. Das Präsidentenbüro weigerte sich, die Telefonaufzeichnungen auszuhändigen, welche vom Richter angefordert wurden, um gegen Granero zu ermitteln. In einem weiteren Vorfall wurden allein 2011 mindestens 65 Mio. $ aus Argentinien auf Konten bewegt, in Staaten, die als Steuerparadiese bekannt sind.
Die Vorwürfe werfen ernste Fragen zu Kirchners Regierung auf. Kirchner selbst wurde bisher jedoch noch nicht beschuldigt. Doch ihre offensichtlichen Versuche, das Gerichtsverfahren zu stören, sind ein beunruhigendes Anzeichen dafür, dass sie bereit ist, sich große Mühen zugeben, um ihre Verbündeten und wahrscheinlich auch sich selbst zu schützen.
Die Skandale stehen damit im Zusammenhang, dass sich in den letzten Jahren die Sicherheitslage in Argentinien verschlechterte. Zudem ist die Strafverfolgung sehr nachlässig, was dazu führt, dass Argentinien für internationale Kartelle sehr reizvoll wirkt. Durch die zunehmende Rolle Argentiniens als Umschlagplatz für Kokain wurde das Land für Drogenhändler attraktiver und förderte somit die Entwicklung lokaler, krimineller Gruppen. 1)
Außerdem gibt es immer mehr neue Schmuggelrouten in Argentinien, die über Westafrika, nach Europa und Asien führen. Das macht Argentinien zum drittgrößten Kokainexporteur weltweit, obwohl dort keine Koka-Pflanzen angebaut werden. Die Drogen, die ins Land kommen, werden in Laboren für den Endkonsumenten weiterverarbeitet.
Die Bedeutung Argentiniens im Bereich des Drogenhandels nimmt ein beängstigend rasantes Wachstum an. 2)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. In Sight Crime: Argentina Embroiled In Narco Corruption Scandals: Report – 05.11.2014
  2. DW: Argentiniens boomender Drogenhandel – 05.11.2014

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