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Zusammen sind sie stark: Regionen des Mekong im Kampf gegen Metamphetamine

| Bild: © n.v.

Synthetische Drogen, besonders Metamphetamine, stellen weiterhin die größte Bedrohung durch Drogen in den Regionen um den Mekong dar. Das Angebot an diesen Drogen wird zudem ständig größer, lautete das Statement des UN-Amtes für Drogen und Verbrechen (UNODC) nach einem Treffen in Hanoi, Vietnam. An dem Meeting nahmen außerdem Minister und hochrangige Beamte aus den Subregionen des Mekongs teil. Vertreter aus Kambodscha, China, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam unterzeichneten eine neue Strategie für den Kampf gegen die stetig anwachsende Bedrohung durch Drogen auf die Region. 1)

In diesem Zusammenhang spielt Myanmar eine herausragende Rolle. Das Land ist der größte Produzent von synthetischen Drogen in Südostasien und der zweitgrößte Produzent von Opium weltweit. Die Routen der Drogenschmuggler führen über abgelegene Grenzgebiete auf die Märkte der Nachbarländer. Auf demselben Weg erreichen Grundchemikalien die heimlichen Labore Myanmars. Die durchlässigen Grenzen sind auch anfällig für den illegalen Schmuggel von Menschen, Wildtieren und Holz. Die beträchtlichen Einnahmen, die die verschiedenen illegalen Vertriebe einbringen, werden in Myanmar gewaschen und wirken sich nachteilig auf die legale Wirtschaft aus, führen zu Korruption von Funktionären und gefährden die Stabilität des Landes. Die kriminellen Aktivitäten in Myanmar untergraben den Entwicklungsaufwand, gefährden Menschenleben und bedrohen den Friedensprozess. 2)

Myanmars Drogenproblem betrifft aber nicht nur das Land und seine Bevölkerung, sondern auch die umliegenden Regionen. Die Beschlagnahmung von Metamphetaminen in ganz Südostasien hat sich in den letzten fünf Jahren vervierfacht, berichtete die UN.

Metamphetamine tauchen hauptsächlich in zwei Formen auf: die kristalline Variante, die allgemein unter den Namen „crystal meth“ oder „ice“ bekannt ist, oder die häufig unreinere Tablettenform, die in vielen asiatischen Regionen „yaba“ genannt wird. Zwischen 2008 und 2013 hat sich die Beschlagnahmung von crystal meth von sieben auf 14 Tonnen verdoppelt. Die Sicherstellung von yaba-Tabletten stieg in demselben Zeitraum von 30 Millionen auf mehr als 250 Millionen Tabletten an. Die Metamphetamin-Tabletten sind schon seit langem in den ärmeren Mekong-Regionen gefragt. Besonders für Menschen, die lange Arbeitszeiten haben, sind die Tabletten ein erschwinglicher Rausch. Seit neuestem findet die Droge aber auch immer mehr Konsumenten in den wohlhabenderen Ländern wie Süd Korea, Malaysia und Singapur. Ihre Verbreitung ist ein wesentlicher Grund für die rasante Zunahme der Metamphetamin-Produktion.

Der beträchtliche Anstieg der Beschlagnahmungen der synthetischen Droge ist nur zum Teil als Erfolg des Gesetzesvollzugs zu sehen. Die Steigerung verweist auch deutlich auf eine expandierende Fertigung und einen zunehmenden Schmuggel zu und durch die Regionen. Der asiatische Markt für synthetische Drogen wird zunehmend vernetzter. 3)

Die Zusammenkunft der sechs Länder aus der Region des Mekong unter der Schirmherrschaft der UNODC stellt eine notwendige Plattform dar, um sich über die Bekämpfung des Drogenhandels auszutauschen und gemeinsame Strategien zu erarbeiten. Die Kooperation in den Bereichen der Grenzsicherung, der rechtlichen und gesetzlichen Belange und der alternativen Entwicklung soll in diesen Treffen gestärkt werden. Nur wenn die betroffenen Regionen geschlossen gegen die Bedrohung durch Drogen vorgehen, kann sich die Situation in der Region des Mekongs verbessern. 4)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. The Jakarta Post: Synthetic drugs largest threat in Greater Mekong: UNODC – aufgerufen am 22.5.2015
  2. UNODC: Myanmar and UNODC sign landmark agreement to strengthen the rule of law and counter crime and drug threats – aufgerufen am 26.5.2015
  3. Business Insider: Meth seizure quardruple across much of Asia-Pacific: UN – aufgerufen am 26.5.2015
  4. UNODC: Mekong officials vow to counter drug threat – aufgerufen am 26.5.2015

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