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Vietnamesische Kinder arbeiten auf britischen Cannabis Farmen

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Circa 3 000 vietnamesische Kinder werden momentan in Großbritannien als Sklaven missbraucht.
Die Problematik der gehandelten Kinder aus Vietnam ist den britischen Behörden bekannt, jedoch bereiten die Komplexität und kriminelle Ausgereiftheit der vietnamesischen Banden große Schwierigkeiten. Sie beuten die Kinder in stetig mehr werdenden Branchen aus und arbeiten dabei immer effektiver.
Die Polizei versucht herauszufinden, wie sie auf der einen Seite die Nachfrage und auf der anderen die Möglichkeiten für die Banden einschränken kann.
Von den ca. 13 000 gehandelten Menschen in Großbritannien sind fast 25 Prozent Kinder, wobei die vietnamesischen Kinder nach den britischen die zweitgrößte Gruppe darstellen.
Diese Kinder werden physisch sowie psychisch missbraucht und isoliert von der Außenwelt, um ihnen jeglichen Ausweg zu verwehren.
Jeden Monat kommen ca.30 vietnamesische Kinder in Großbritannien an, zumeist wurden sie durch falsche Versprechen angelockt. Die Familien werden davon überzeugt, dass die Kinder für ein besseres Leben nach Großbritannien gebracht werden und von dort aus Geld nach Hause schicken können. Die Methoden der kriminellen Banden werden komplexer und soziale Medien spielen eine tragende Rolle, um unter falschen Angaben Kinder nach Europa zu verschleppen.

Auf der Reise von Vietnam aus, die mehrere Monate dauert, wird die an die Händler geschuldete Summe durchgehend erhöht. Wenn die Kinder zumeist in London ankommen, verlangen die Menschenschmuggler um die 25 000 Pfund von ihnen. Sie werden eingeschüchtert und somit in die Zwangsarbeit getrieben, wo ihre vermeintlichen Schulden abgearbeitet werden sollen.
Die Zahl Cannabis Farmen in vietnamesischen Händen hat sich in den letzten zwei Jahren um 150 Prozent erhöht und hier ist es auch, wo die meisten Kinder früher oder später landen. Die Behörden versuchen, mit einer starken Gesetzesvollstreckung gegen die kriminellen Tätigkeiten der Banden vorzugehen. Diese reagieren allerdings schnell und verlagern ihre Geschäfte und die versklavten Kinder nach Schottland und Nordirland. Zudem expandieren sie in immer weitere Geschäftszweige. So werden die Kinder in Privathaushalten, Nagelstudios, Bordellen und in der Herstellung von anderen Drogen, hauptsächlich Crystal Meth, ausgebeutet.1
Im März 2015 verabschiedete das UK Parlament den Modern Slavery Act, um gegen das größer werdende Problem des Menschenhandels und der Ausbeutung vorzugehen .
Die gehandelten Kinder aus Vietnam auf den Cannabis Farmen werden jedoch weiterhin verurteilt und in Jugendstrafanstalten gesteckt, wo sie die zweitgrößte Nationalität stellen, selbst wenn der starke Verdacht besteht, dass sie Opfer des Menschenhandels sind.
Parosha Chandran eine UN-Expertin im Menschenhandel bewertet den Modern Slavery Act als unzureichend und fordert besseren und langfristigen Schutz der Kinder.
Auch Vertreter der Hilfsorganisation Love146 nehmen keine Veränderung wahr, seit der Modern Slavery Act in Kraft getreten ist.
Ein Report vom Centre For Social Justice berichtet, dass 60 Prozent der gehandelten Kinder nach ihrer Aufnahme von britischen Behörden zurück unter die Kontrolle der Menschenhändler fallen, ein Drittel von ihnen innerhalb der ersten Woche. Sie berichten, dass der Staat oft keine bessere Alternative für die vietnamesischen Kinder bereithält.

An diesen Fällen lässt sich abermals erkennen, wie das Leid dieser Kinder direkt mit dem Konsumverhalten von uns Europäern zusammenhängt. Das Privileg, über das eigene Konsumverhalten entscheiden zu können, kommt nicht ohne Verantwortung.2

  1. The Guardian, 3,000 children enslaved in Britain after being trafficked from Vietnam Stand: 02.06.15 []
  2. It happens here- Equipping the United Kingdom to fight modern slavery: Report March 2015, Centre For Social Justice – Link nicht mehr verfügbar []

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