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Mexiko: Der Anti-Drogen-Krieg hat katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt

Der Drogenhandel ist eine der größten Herausforderungen für Mexiko. Tausende Menschen sterben jährlich in Folge der Drogenkriminalität. Ein entscheidender Faktor im Anti-Drogen-Krieg in Mexiko ist die gesellschaftliche und politische Einstellung der USA. Die Vereinigten Staaten stellen den weltweit größten Drogenmarkt dar. Die enorme Nachfrage bestimmt die Produktion und den Handel. Laut US-Behörden stammen rund 90 Prozent des importierten Kokains aus Mexiko. | Bild: © n.v.

Der Drogenhandel ist eine der größten Herausforderungen für Mexiko. Tausende Menschen sterben jährlich in Folge der Drogenkriminalität. Ein entscheidender Faktor im Anti-Drogen-Krieg in Mexiko ist die gesellschaftliche und politische Einstellung der USA. Die Vereinigten Staaten stellen den weltweit größten Drogenmarkt dar. Die enorme Nachfrage bestimmt die Produktion und den Handel. Laut US-Behörden stammen rund 90 Prozent des importierten Kokains aus Mexiko. Zudem stammen die meisten Waffen der Kartelle aus den USA. Sie unterstützen die mexikanische Regierung zwar mit finanziellen Mitteln und Agenten der DEA, jedoch hat der sogenannte War on Drugs genauso verheerende Auswirkungen. 1)

Denn ein Opfer des Drogenschmuggels, das oft vergessen wird, ist die Umwelt. Der Kampf gegen den illegalen Schmuggel hat häufig zerstörerische Auswirkungen auf die Küstengebiete und die Wälder. Vor allem im Süden des Landes werden Wälder gerodet, um Koka und Marihuana anzubauen sowie neue Wege für den Handel  zu schaffen. 2)
Das Geld aus dem Drogenhandel fließt oft an Viehzüchter und Holzhändler, die daraufhin wiederum mehr Wald abholzen. Außerdem sind die Kartelle selbst in die Viehhaltung verwickelt, um so ihr illegal verdientes Geld zu waschen. 3)

Die Geografieprofessorin McSweeny der Ohio State Universität betont jedoch, dass der War on Drugs, geführt von der Regierung und den USA, die Umweltzerstörung drastisch verschlimmert. Die eigentlichen Anbaugebiete der Drogenproduzenten wären so klein und nichtig, dass der Anbau kaum umweltschädlich wäre. Durch die Gegenmaßnahmen werden die Händler und Bauern jedoch in entlegenere und in die artenreichsten und empfindlichsten Gebiete abgedrängt. Nachdem die Kartelle außerdem wissen, dass sie früher oder später von Drogenfahndern in andere Gebiete vertrieben werden, versuchen sie in kürzester Zeit so viel wie möglich aus dem Land herauszuholen und vernachlässigen damit jegliche nachhaltige Bearbeitung der Äcker.

Die Kartelle haben genug Geld und Waffen, um indigene Völker zu erpressen und sie zu zwingen, ihnen ihr Land zu überlassen. Somit werden den Einheimischen Ackerflächen entzogen und diese zerstört. 2)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Planet Mexiko: Drogenkrieg gegen die mexikanischen Kartelle; Stand vom 08.01.16
  2. Deutsche Welle: Drogengetriebene Zerstörung; Artikel vom 23.02.16
  3. Taz: Wie Schnee, der Zypressen fällt; Artikel vom 18.03.14

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