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Karibik wird für Transit immer wichtiger – Banden profitieren von mehr Schmuggel

In den zurückliegenden Wochen und Monaten wurden in der Karibik, mit Schwerpunkt bei der Dominikanischen Republik und Puerto Rico, große Mengen an Drogen konfisziert. Die Küstenwache der USA setzte Anfang der Woche über eine Tonne Kokain fest. Die Waren sollen einen Wert von 32 Millionen Dollar haben. Im Februar stellten die Beamten eine Ladung von 4,2 Tonnen Kokain an der nördlichen Küste von Suriname sicher, die wahrscheinlich auf den europäischen Markt gekommen wäre. Diese Beschlagnahmung stellt die größte Konfiszierung in der Region seit zwei Jahrzehnten dar. Währenddessen wurde am vierten Juni eine Ladung von 75 Kilogramm am Hafen von Kingston in Jamaika beschlagnahmt. Insightcrime interpretiert dies als einen Beleg dafür, dass die Karibik immer wichtiger als Transitregion für den internationalen Drogenschmuggel wird, da sowohl große als auch kleine Mengen an illegalen Substanzen geschmuggelt werden. | Bild: © n.v.

In den zurückliegenden Wochen und Monaten wurden in der Karibik, mit Schwerpunkt bei der Dominikanischen Republik und Puerto Rico, große Mengen an Drogen konfisziert. Die Küstenwache der USA setzte Anfang der Woche über eine Tonne Kokain fest. Die Waren sollen einen Wert von 32 Millionen Dollar haben. Im Februar stellten die Beamten eine Ladung von 4,2 Tonnen Kokain an der nördlichen Küste von Suriname sicher, die wahrscheinlich auf den europäischen Markt gekommen wäre. Diese Beschlagnahmung stellt die größte Konfiszierung in der Region seit zwei Jahrzehnten dar. Währenddessen wurde am vierten Juni eine Ladung von 75 Kilogramm am Hafen von Kingston in Jamaika beschlagnahmt. Insightcrime interpretiert dies als einen Beleg dafür, dass die Karibik immer wichtiger als Transitregion für den internationalen Drogenschmuggel wird, da sowohl große als auch kleine Mengen an illegalen Substanzen geschmuggelt werden. 1) 2)

Drogen, die über die Dominikanische Republik geschmuggelt werden, finden häufig ihren Weg nach Europa. Die Menge an Drogen, die in einem Jahr durch den Inselstaat gelangt, soll bei 120 Tonnen liegen, etwa 15 Prozent der weltweit produzierten Menge. Der Grund dafür, warum die karibischen Länder so interessant sind, ist einfach. Die einzelnen Inselstaaten liegen nah beieinander und haben traditionell enge Wirtschaftsbeziehung nach Europa, was sie zu idealen Verschiffungsstandorten macht. Auch die anhaltende politische Instabilität in Venezuela vereinfacht Schmugglern den Weg in Länder wie Puerto Rico und die Dominikanische Republik. Die Veränderung bei den Schmuggelrouten folgt dabei einem bekannten Muster. Letztendlich, so berichtet Insightcrime, erklärt sich die steigende Schmuggelaktivität in den karibischen Staaten dadurch, dass in Mexiko und Zentralamerika die Routen immer besser überwacht und vor organisierter Kriminalität geschützt werden. Die Karibik bildet demnach eine Ausweichroute für den Drogenverkehr, denn die Wege durch Zentralamerika waren in den 80er Jahren bei Schmugglern beliebt. Mittlerweile hat sich dieser Trend wieder umgekehrt. So beweisen die Kriminellen eindrucksvoll, dass sie immer den Weg des geringsten Widerstandes wählen.3) 4)

Die Einfuhrmengen an Drogen nach Europa und in die USA steigen. Behörden gehen davon aus, dass 70 bis 80 Prozent der Drogen, die nach Puerto Rico kommen für den nordamerikanischen Markt bestimmt sind. Der Rest wird dann auf dem Inselstaat verkauft und von lokalen Banden vertrieben. Puerto Rico und die Britischen Jungferninseln rücken immer mehr in den Fokus der Sicherheitskräfte, da auch in der Dominikanischen Republik die Kontrollen immer strenger werden. Die steigenden Mengen Kokain auf den europäischen und nordamerikanischen Märkten sind aber nicht nur mit alternativen Schmuggelrouten zu erklären. Auch die Organisatoren vor Ort tragen dazu bei, dass die Verfolgung immer schwerer wird. Die DEA bezeichnet die dominikanischen Gangs als hoch mobil und sie seien häufig Teil der Schiffsmannschaften oder stellen gar die Kapitäne. Auf diese Weise können sie schnell die bekannten Muster ändern und neue Routen nutzen. Zentralamerika und die Karibikinseln sind die einzigen Orte auf der Welt mit steigenden Zahlen an Drogen-Beschlagnahmungen. Die Drogen werden von den Produktionsländern in Süd- und Lateinamerika in die Karibik geschmuggelt. Die EU macht Jamaika und die Dominikanische Republik als Hauptausgangspunkte für Drogenschmuggel in ihre Länder verantwortlich. 5) 6) 7) 8)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Insightcrime: String of Large Drug Seizures Suggests Growth in Caribbean Trafficking; Artikel vom 07.06.17
  2. Jamaica Observer: 165lbs of cocaine found in shipments from Guyana, Suriname; Artikel vom 04.06.17
  3. Insightcrime: Caribbean Cocaine Trafficking Continues Rise: US Officials; Artikel vom 17.04.14
  4. Insightcrime: Weekly InSight: The Dominican Republic, the Caribbean’s Cocaine Bridge; Artikel vom 27.04.17
  5. Insightcrime: Cocaine Trafficking Network Highlights Puerto Rico’s Role as Transit Point; Artikel vom 14.02.17
  6. DEA: 2016 National Drug Threat Assessment Summary; Stand vom 12.06.17
  7. Insightcrime: US Estimates Highest-Ever Colombia Coca Production; Artikel vom 14.05.17
  8. European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction: EU Drug Markets Report; Stand vom 12.06.17

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