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Seitdem Myanmar 2013 begonnen hat, HIV Präventionsmaßnahmen auch in ländliche Gebiete zu verbreiten, sinkt die Anzahl der Infizierten. 57 Prozent wird behandelt. Damit liegt das Land im regionalen Vergleich vorne. Laut dem kürzlich erschienenen Bericht der UN über die globale Verbreitung von HIV sank die Zahl der AIDS Toten in den letzten sechs Jahren um 52 Prozent. 2016 starben demnach 8000 Menschen an den Folgen der Immunschwächekrankheit. Auch die Zahl der Neuinfizierten sank seit 2010 um 26 Prozent. Grund dafür ist die bessere HIV Präventionsarbeit für Drogensüchtige. In Myanmar leben 230.000 Menschen mit HIV. 28,5 Prozent davon spritzen sich Drogen. Zwischen 2014 und 2016 stellte die Regierung mehr als 300 sterile Spritzen pro betroffenem Drogenabhängigen aus. | Bild: © n.v.

Myanmar: Trotz steigender Anzahl von Drogenkonsumenten sinkt Zahl HIV-Infizierter

Seitdem Myanmar 2013 begonnen hat, HIV Präventionsmaßnahmen auch in ländliche Gebiete zu verbreiten, sinkt die Anzahl der Infizierten. 57 Prozent wird behandelt. Damit liegt das Land im regionalen Vergleich vorne. Laut dem kürzlich erschienenen Bericht der UN über die globale Verbreitung von HIV sank die Zahl der AIDS Toten in den letzten sechs Jahren um 52 Prozent. 2016 starben demnach 8000 Menschen an den Folgen der Immunschwächekrankheit. Auch die Zahl der Neuinfizierten sank seit 2010 um 26 Prozent. Grund dafür ist die bessere HIV Präventionsarbeit für Drogensüchtige. In Myanmar leben 230.000 Menschen mit HIV. 28,5 Prozent davon spritzen sich Drogen. Zwischen 2014 und 2016 stellte die Regierung mehr als 300 sterile Spritzen pro betroffenem Drogenabhängigen aus. | Bild: © n.v.

Seitdem Myanmar 2013 begonnen hat, HIV-Präventionsmaßnahmen  auch in ländliche Gebiete zu verbreiten, sinkt die Anzahl der Infizierten. 57 Prozent wird behandelt. Damit liegt das Land im regionalen Vergleich vorne. Laut dem kürzlich erschienenen Bericht der UN über die globale Verbreitung von HIV sank die Zahl der AIDS-Toten in den letzten sechs Jahren um 52 Prozent. 2016 starben demnach 8000 Menschen an den Folgen der Immunschwächekrankheit. Auch die Zahl der Neuinfizierten sank seit 2010 um 26 Prozent. Grund dafür ist die bessere HIV-Präventionsarbeit für Drogensüchtige. In Myanmar leben 230.000 Menschen mit HIV. 28,5 Prozent davon spritzen sich Drogen. Zwischen 2014 und 2016 stellte die Regierung mehr als 300 sterile Spritzen pro betroffenem Drogenabhängigen aus.12

Myanmar ist nach Afghanistan das zweitgrößte Anbauland für Schlafmohn. Mittlerweile wird auch sehr viel Methamphetamin produziert. Die synthetische Droge ist nicht an bestimmte geographische Gegebenheiten gebunden, sondern kann überall produziert werden. Das erschwert die Suche nach den Herstellern. Auch der Konsum bewegt sich in Richtung synthetischer Drogen, zuerst in Form von Yaba-Tabletten. Mittlerweile nimmt Crystal Meth eine immer größere Rolle ein. Insofern kommt die HIV-Präventionskampagne der Regierung richtig, denn diese Form des Methamphetamin wird gespritzt. Die chemischen Substanzen für die Herstellung kommen anscheinend aus Indien und China. Bislang ist es Myanmar nicht gelungen, den Schmuggel zu unterbinden. Viele der Yaba-Tabletten werden über die westliche Grenze nach Bangladesch gebracht. In der Grenzregion gibt es die meisten Abhängigen des Landes. Hier konnte die Polizei im letzten Jahr Tabletten beschlagnahmen, die insgesamt über 14 Millionen Euro wert waren. Schlafmohn wird vor allem in Shan State angebaut, eine nordöstliche Region, die an China, Laos und Thailand grenzt. Auch mit der Mekong-Region gibt es Überschneidungen. Jene gilt als Zentrum des Handels mit Heroin. Das Teile von Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam bedeckende Gebiet gilt zudem als eine der Schüsselregionen für Methamphetamin.34

Für viele Menschen sichert die Drogenproduktion den Lebensunterhalt. Besonders in Regionen, die von der Regierung vernachlässigt werden, boomt der Drogenanbau. Das nördliche Shan ist eine konfliktreiche Region. Hier konnten die Behörden nicht für Sicherheit sorgen. Es ist auch die einzige Region im Land, in der eine steigende Opiumproduktion festzustellen ist. Auf Menschen in Not wirken Drogen anziehend. So wie für die Minenarbeiter im Kachin-Staat im Nordosten des Landes. Hier soll sich das größte Jade-Vorkommen befinden. Der Abbau des Schmucksteins ist für das myanmarische Militär ein Milliardengeschäft. Opium, Heroin und Crystal Meth findet man in den Minen genug. Der Handel wird von lokalen Gangs durchgeführt, die sich am Leid der Menschen bereichern. Die Arbeit in den Minen ist anstrengend und familiäre Unterstützung nicht vor Ort. Das Militär und die Polizei sollen davon wissen, jedoch nicht eingreifen, sondern sogar am Handel mitverdienen. Folgen bleiben nicht aus. 47 Prozent der HIV-Infizierten spritzen sich Drogen.356

 

  1. Mizzima: UNAIDS report finds AIDS-related deaths in Myanmar decreased by 52% in the past 6 years; Artikel vom 21.07.17 []
  2. Myanmar Times: Myanmar’s AIDS-related deaths decline 52% in 6 years; Artikel vom 21.07.17 []
  3. Frontier Myanmar: UNODC’s Jeremy Douglas: ‘Myanmar really is the epicentre of the drug trade’; Artikel vom 14.07.17 [] []
  4. Deutschlandfunk: Jeder Befragte scheint zu wissen, wo es die Pillen gibt; Artikel vom 21.07.17 []
  5. Das Erste: Myanmar: Das dreckige Geschäft mit der kostbaren Jade; Artikel vom 16.07.17 []
  6. Mizzima: UNAIDS report finds ADIDS-related death in Myanmar decreased by 52% in the past 6 years; Artikel vom 21.07.17 []

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