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US-Ausweisung von 200.000 Salvadorianern stärkt MS-13 in El Salvador

Mara Salvatrucha, auch bekannt als MS-13, zählt zu den gefährlichsten Banden weltweit. Regierungen und Gesellschaften im amerikanischen Raum haben aufgrund dessen mit Kriminalität und Drogenhandel zu kämpfen. | Bild: © n.v.

Mara Salvatrucha, auch bekannt als MS-13, zählt zu den gefährlichsten Banden weltweit. Regierungen und Gesellschaften im amerikanischen Raum haben aufgrund dessen mit Kriminalität und Drogenhandel zu kämpfen. Neben den Vereinigten Staaten von Amerika muss nun vor allem El Salvador die Verbrecherbande fürchten. Begünstigt wird dies durch die Kombination aus zwei Faktoren: zum Einen aufgrund der Verbesserung der Kommunikation und des Drogenhandels zwischen der Mara Salvatrucha und anderen Drogenbanden, zum Anderen aufgrund der Politik von US Präsident Donald Trump. 1)

Experten von InSight Crime berichten über die Festnahme von 17 Gangmitgliedern der MS-13 in den USA – darunter auch hochrangige Mitglieder, wie der Anführer des nordöstlichen Teils von den Vereinigten Staaten Amerikas. Der erfolgreiche Ermittlungsfall verschaffte der DEA Einblicke in die Strukturen der Mara Salvatrucha. Dabei konnten erschreckende Entwicklungen aufgedeckt werden. 1)

Bürgerkriege in den 60er und 80er Jahren in El Salvador, Guatemala und Nicaragua trieben zahlreiche Einwohner in die Flucht. Einige wurden im Jahr 1980 in Los Angeles sesshaft und gründeten dort konkurrierende Zusammenschlüsse von Kriminellen – der mächtigste unter ihnen ist heutzutage bekannt als MS-13. Ende 1990 wurde die Gang von der US-amerikanischen Regierung bereits als massive Bedrohung wahrgenommen. Die Festnahme der siebzehn Mitglieder bestätigt, dass die Bande gefährlicher ist als je zuvor. In El Salvador sollen Anführer der Mara Salvatrucha die Kommunikation zu Führungsspitzen anderer Cliquen an der Ostküste intensiviert haben. Dabei soll die Effektivität des Betäubungsmittelhandels und das organisierte Verbrechen optimiert werden. 1) 2)

Folglich wurde als politische Maßnahme die Ausweisung zahlreicher Einwanderer vorgenommen. Zwischen den Jahren 2000 und 2004 sollen 20.000 Kriminelle von den USA nach Zentralamerika unfreiwillig zurückgekehrt sein. Schon damals waren zentralamerikanische Staaten mit dem plötzlichen Zustrom und der steigenden Straffälligkeit überfordert, denn die meisten kriminellen Machenschaften wurden in diesen Staaten fortgesetzt – meist stärker und häufiger als in den USA. Darunter fällt ein breites Spektrum an Verbrechen, von Drogengeschäften bis hin zu Entführungen. 2016 waren in El Salvador von den 6,5 Millionen Salvadorianern 60.000 Teil der Mara Salvatrucha. Die Mordrate ist aussagekräftig: Während in den USA 5 Morde pro 100.000 Einwohner begangen werden, sind es in El Salvador ganze 103.  2) 3)

Obwohl die Kriminalität in den Vereinigten Staaten geringer ist als in Zentralamerika, ist sie dennoch erschreckend hoch. Donald Trump erkannte die Bedrohung ebenfalls und setzte sich zum Ziel, den Gewalttaten und dem Rauschgifthandel endgültig ein Ende zu setzen. Dies könnte die Ursache für seine Entscheidung gewesen sein, den  „Temporary Protected Status“ abzuschaffen. Dieser erlaubte 200.000 Salvadorianern, in den USA zu wohnen und einer Tätigkeit nachzugehen. Im Jahr 2019 müssen sie aufgrund der von Trump eingeleiteten Veränderung jedoch das Land verlassen. Seine politischen Maßnahmen scheinen das Problem daher nur auf Staaten außerhalb der USA zu verlagern – vor allem auf El Salvador. Dort wird aufgrund der Zuwanderung von einer Vielzahl von Kriminellen einerseits und den verbesserten Strukturen der Bande andererseits ein extremer Anstieg von Verbrechen befürchtet. 4)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. insightcrime: US indictment suggests MS13 Communications, Drug Trafficking; Artikel vom 12.01.2018
  2. insightcrime: MS13; Artikel vom 09.03.2017
  3. The New York Times: Killers on a Shoestring: Inside the Gangs of El Salvador; Artikel vom 20.11.2016
  4. The Telegraph: Donald Trump’s decision to expel Salvadorans could empower deadly MS-13 gang, warn experts; Artikel vom 14.01.2018

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