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Mexikanischen Soldaten gelingt es erneut Verbrechersyndikat „Los Zetas“ zu schwächen

Mexikanischen Marinesoldaten gelang es vergangene Woche, Z-43, den mutmaßlichen Kopf des Kartells „Los Zetas“ festzunehmen. José María Guizar Valencia von den Behörden unter Z-43 geführt, konnte in La Roma, einem Ausgehviertel in Mexiko-Stadt, aufgegriffen werden. Gegen den Anführer des berüchtigten Drogenkartells „Los Zetas“, der eine mexikanische sowie eine US- Staatbürgerschaft besitzt, lagen sowohl von mexikanischen Behörden wie auch von US-amerikanischen Behörden Haftbefehle wegen Drogen- und Waffenhandels, Mordes und Entführung vor. | Bild: © n.v.

Mexikanischen Marinesoldaten gelang es vergangene Woche, Z-43, den mutmaßlichen Kopf des Kartells „Los Zetas“ festzunehmen. José María Guizar Valencia – von den Behörden unter Z-43 geführt, konnte in La Roma, einem Ausgehviertel in Mexiko-Stadt, aufgegriffen werden. Gegen den Anführer des berüchtigten Drogenkartells „Los Zetas“, der eine mexikanische sowie eine US-Staatbürgerschaft besitzt, lagen sowohl von mexikanischen Behörden wie auch von US-amerikanischen Behörden Haftbefehle wegen Drogen- und Waffenhandels, Mordes und Entführung vor. 1) 2)

Bereits 2014 hatten die USA ein Kopfgeld von 5 Millionen Dollar auf Z-43 ausgesetzt. Sie machten ihn verantwortlich für den Schmuggel von tonnenweise Kokain und Methamphetaminen in die USA.  Laut US-Außenministerium war er es, der nach dem Tod des Kartellgründers Heriberto Lazcano 2012 und der Festnahme von dessen Nachfolger Miguel Angel Trevino 2013 im Südosten von Mexiko an der Grenze zu Guatemala einen „Los Zetas“-Ableger gründete. Diese Region ist aufgrund der Wichtigkeit Guatemalas als Transitland für das in Kolumbien hergestellte Kokain sehr umkämpft unter den mexikanischen Drogenkartellen. In Guatemala machte sich Z-43 im Kampf um die Kontrolle der Grenzregion zu Mexiko einer Reihe von Morden schuldig und war maßgeblich für die ausufernde Gewalt der letzten Jahre im Südosten des Landes verantwortlich. Besonders nach der Festnahme von Omar Treviño Morales, alias „Z-42“, im Frühjahr 2015, der nach der Festnahme seines Bruders Miguel Ángel Treviño Morales an die Spitze der Zetas gerückt war, vergrößerte sich sein Machtbereich nochmals. 1) 3) 4)

Das Verbrechersyndikat „Los Zetas“ wurde Ende der 90er Jahre von desertierten Elitesoldaten, die eigentlich für den Kampf gegen den Drogenhandel ausgebildet worden waren, gegründet. Jahre später, nachdem „Los Zetas“, die bis dahin den bewaffneten Arm des berühmten Golf-Kartells bildeten, sich von diesem lossagten, waren sie bezüglich der Kontrolle von Gebieten das größte Drogenkartell in Mexiko. Mittlerweile liefern sich die Zetas mit dem Golf-Kartell blutige Verteilungskämpfe im Norden und Osten des Landes. Die US-Regierung nannte es einst das skrupelloseste, gewalttätigste und gefährlichste Kartell der Welt, auch weil es technologisch den anderen Kartellen weit voraus war und somit effizienter arbeitete. Die Machenschaften der Zetas beschränken sich aber nicht nur auf den Drogenhandel, sondern auch der Menschenhandel und die Produktpiraterie sind wichtige Einnahmequellen. Hierbei gingen die Zetas ganz neue Wege und führten eine Art Franchise-System ein, wie man es beispielsweise von global agierenden Fast-Food-Konzernen kennt. Die Zetas-Führung gestattete es lokalen Banden, gegen die Zahlung einer Abgabe unter ihrem Namen zu agieren. Mit dieser unternehmerisch klugen Strategie konnte das Kartell seinen Einflussbereich bis nach Nordamerika ausweiten. 5) 6)

In der letzten Zeit haben die Zetas durch die Welle an Tötungen und Verhaftungen ihrer Anführer einiges von ihrem ehemals gefürchteten Ruf als mächtigstes und skrupellosestes Kartell einbüßen müssen. Die Verhaftung von Z-43 ist da sicherlich eine weitere, nicht unerhebliche Schwächung für sie. Doch zeigen vergangene Verhaftungen, wie die von Joaquín „El Chapo“ Guzmán, einem der meistgesuchten Drogenbosse Mexikos, dass solche Verhaftungen meist keinen positiven Langzeiteffekt haben. Auf seine Verhaftung 2016 folgte 2017 das blutigste Jahr in der jüngeren Geschichte Mexikos. Im Gegenteil führt die Verhaftung eines führenden Mitglieds einer Gang meist zu deren Schwächung und einem Machtvakuum, was andere Kartelle auf den Plan ruft und zu Verteilungskämpfen führt, die noch blutiger sind. Somit sind Verhaftungen, wie die von Z-43 zwar öffentlichkeitswirksam, aber keineswegs effektiv in der Bekämpfung von Drogenkartellen und der von Ihnen ausgehenden Gewalt. Die Arbeit der mexikanischen Armee, so wichtig sie auch sein mag, bleibt eine reine Symptom-Bekämpfung und kann den Drogenkrieg in Mexiko alleine nicht beenden. 7)

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Epoch Times: Mexikanische Armee nimmt Anführer von Drogenkartell Los Zetas fest; Artikel vom 09.02.2018
  2. Spiegel Online: Mexikanische Marine fasst mutmaßlichen Boss der“Los Zetas“; Artikel vom 09.02.2018
  3. drogenmachtweltschmerz.de: Gewalt in Guatemala steigt wieder – mexikanische Kartelle benutzen Banden vor Ort; Artikel vom 09.10.2013
  4. ntv: Drogen als Franchise – Einsatzkräfte nehmen „Z42“ fest; Artikel vom 05.03.2015
  5. wikipedia.org: „Los Zetas“; zuletzt überprüft am 12.02.2018
  6. Quetztal – Politik und Kultur in Lateinamerika: Drogenhandel und Drogenanbau in Mexiko; zuletzt überprüft 12.02.2018
  7. Insight Crime: Mexico Trumpets Arrest of „Most-Wanted“ Zetas Leader; Artikel vom 09.02.2018

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