Der weltweite Markt für Methamphetamine hat sich im Laufe der letzten Jahre immer mehr diversifiziert. Neben Ost- und Südostasien, als etablierte Region für den Handel mit den illegalen Substanzen, gibt es Anzeichen für einen erhöhten Konsum in Nordamerika und Europa. Mittlerweile legen Methamphetamine zum Teil große Distanzen zurück, um vom Herstellungsort bis zum Endkonsumenten zu gelangen.
Einergehend mit der zunehmenden Nachfrage wird auch das global gehandelte Volumen an Methamphetaminen größer. Während 2009 nur knapp 34 Tonnen weltweit konfisziert wurden, waren es 2013 bereits 88 Tonnen und 2014 schon 108 Tonnen. 2015 wuchs das Volumen der konfiszierten Drogen auf 132 Tonnen an.

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Eine der wichtigsten Handelsrouten im globalen Meth-Handel ist mittlerweile zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten entstanden. Etwa die Hälfte des in den USA beschlagnahmten Meth wird an der amerikanisch-mexikanischen Grenze abgefangen. Auch in Mexiko selbst konnten die Behörden über die letzten Jahre einen stetigen Anstieg im Handel mit der illegalen Substanz feststellen. Scheinbar möchten sich die mexikanischen Kartelle dieses lukrative und wachsende Geschäft nicht entgehen lassen. Mexiko bezieht den Großteil der zur Herstellung notwendigen Chemikalien aus China und Indien. Die Zunahme des Handels mit Meth aus Mexiko nach Japan lässt zusätzlich auf einen sich ausbreitenden und fortschreitend globalisierenden Meth-Markt schließen.
Ost- und Südostasien ist der weltweit größte Markt für synthetische Drogen. Auch das Meth-Problem in der Region scheint sich zu vergrößern. Myanmar ist neben China der größte Hersteller für Methamphetamine in Asien und bedient mit seiner industriell angelegten Produktion wachsende Märkte in der Region, das heißt ein Teil des dort hergestellten Meth wird dort selbst konsumiert. Inzwischen ist jedoch klar, dass der andere Teil mitunter große Distanzen zurücklegt, beispielsweise nach Japan, Australien oder Neuseeland.
Handelsrouten in und aus Afrika heraus sind schwer nachzuvollziehen, da sie sehr flexibel sind und sich häufig verändern. Nun, da sich Westafrika zunehmend zu einer Produktionsregion für Methamphetamine entwickelt hat, ist es auch Ausgangsregion für den Schmuggel in entlegene Teile des Kontinents, großteils auch über diese hinaus. Von dort aus werden die Substanzen beispielsweise nach Süd- und Ostafrika sowie nach Europa, Australien und Japan weitergeleitet.
Die Türkei ist ein wichtiger Transitstaat für Meth, das aus dem Iran nach Ost- und Südostasien geschmuggelt wird. Weitere Zielorte für das aus dem Iran stammende Meth sind mittlerweile auch Europa und Staaten im Mittleren Osten sowie Zentralasien.

Quelle: World Drug Report 2017
Quellen:
NBC News: Cross-Border methamphetamine trade booms amid Mexiko´s „war on drugs“ – nicht mehr verfügbar
DW: Asia´s meth habit: synthetic drug trade has „exploded“ – aufgerufen am 14.02.2018
UNODC: Synthetic drugs a major drag on development and the rule of law in East- and Southeast Asia – aufgerufen am 14.02.2018
UNODC: West Africa – 2012 ATS Situation Report – aufgerufen am 14.02.2018
UNODC: Methamphetamine trafficking increases, new psychoactive substances flood markets, according to new UNODC report – aufgerufen am 14.02.2018
UNODC: Global Synthetic Drugs Assessment
UNODC: World Drug Report 2016
Ghana Web: The shocking rise of Methamphetamine in West Africa – aufgerufen am 14.02.2018