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| Bild: © n.v.

Strafmilderung und Straferlass

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Gemäß der mexikanischen Zeitung El Universal sollen sich zwischen 2000 und 2012 mehrmals Beamte der amerikanischen Antidrogenbehörde DEA mit Mitgliedern des mexikanischen Sinaloa-Kartells getroffen haben. Dabei ging es um den Austausch von Informationen zu rivalisierenden Kartellen. Im Gegenzug sollen den Drogenhändlern Strafmilderung und in einigen Fällen gar Straferlass zugesichert worden sein. Laut Zeitungsbericht soll sich die DEA auf diese Art und Weise ein komplettes Netzwerk von Informanten aufgebaut haben.

Diese Vorgehensweise ist keineswegs neu. Bereits in den 90er Jahren soll die DEA mit den gegnerischen Organisationen des berühmten kolumbianischen Drogenboss Pablo Escobar zusammengearbeitet haben, der aufgrunddessen letztendlich zur Strecke gebracht werden konnte. Auch in Thailand und Afghanistan habe die DEA diese Strategie verfolgt.

Ein ehemaliger US-Botschafter in Kolumbien räumte ein, dass der Drogenhandel selbstverständlich noch weiter existiere, jedoch durch die geheimen Absprachen stark reduziert werden konnte. Fakt ist aber auch, dass in der Zeit zwischen 2006 und 2012 die Gewalt in Mexiko enorm zunahm und das Sinaloa-Kartell an Bedeutung gewann.

Wenn man die bisherige Gesamtbilanz des Drogenkriegs in Mexiko betrachtet, Tausende von Toten, Menschenrechtsverletzungen, Korruption, teilweise kriegsähnliche Zustände auf den Straßen, so hat diese Vorgehensweise – wenn überhaupt –  nur zu einem punktuellen Erfolg geführt.

Die DEA verweigert bisher jegliche Stellungnahme zu diesem Thema – gegenüber El Universal – aber auch gegenüber anderen Zeitungen, die Interesse an dem Fall bekundet haben.

Quellen:

Spiegel Online: US-Antidrogenbehörde DEA soll mit Sinaloa-Kartell kooperiert haben

Huffington Post: DEA negotiated with Mexican Drug Cartel Members

Vice: Der spezielle Deal zwischen US-Drogenfahndern und dem Sinaloa-Kartell

Time World: DEA, Sinaloa Cartel in Secret Cooperation for Years

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